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1884 -
Leipzig
: Freytag [u.a.]
- Autor: Jung, Julius
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
— 163 —
Inschriften befinden sich gegenwärtig im Museum zu St. Germain en Laye bei Paris.
Darin werden als von dem Stiefsohne des Augustus, dem Drusus, unterworfen bezeichnet die „Jsarci" — das sind die Bewohner des Eisackthales, die Venoster, von denen noch der Vintschgau benannt ist, dieoeniater im heutigen Engadin ?c.
Während hier, wie man sieht, die Verhältnisse immer sehr stabiler Natur waren, machten im übrigen Reiche sich mancherlei Änderungen geltend, teils kraft ruhiger steter Entwicklung, teils auf dem Wege der Revolution.
So in Afrika. Zum Teil scheinen die Großbesitzer mit den kleineren gut ausgekommen und gemeinsame Aktionen für die bedrohten agrarischen Interessen dem Fiskus gegenüber Platz gegriffen zu habe». So stand man z. B. im Jahre 238 n. Chr. zusammen gegen den Steuerbeamten des Kaisers Maximin, der sich allerlei Übergriffe erlaubte. Es fand damals eine große Versammlung sämtlicher agrarischen Interessenten in der Stadt Thysdrus statt.
Später gingen die Interessen der großen und der kleinen Besitzer, sowie der abhängigen Leute auseinander und es kam im Laufe des vierten Jahrhunderts zu blutigen Auftritten.
Auch der städtischen Besitzeraristokratie gegenüber erhob sich der Widerstand der das flache Land bewohnenden Klaffe. Die Leute wollten nicht nur Lasten tragen, sondern auch über die Art und Weise der Repartierung ein Wort mitreden.
Wir sehen, wie in der Folge dem bäuerlichen Element von Seite der Regierung eine immer größere Bedeutung zuerkannt wird. In den Schriften des vierten Jahrhunderts werden neben den Städtern, die bisher allein figuriert hatten, mit Nachdruck auch die Bauern genannt, fo z. B. wenn festliche Einzüge eines Regenten stattfanden; den ländlichen Kulten wird besondere Beachtung geschenkt. Mit Nachdruck hebt man hervor, daß der Soldatenstand sich hauptsächlich aus den Bauern rekrutiere, daß aus ihren Leistungen zugleich die finanzielle Tüchtigkeit der
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