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1. Napoleon I. - S. 23

1911 - Hamburg : Schloeßmann
ternehmens; es fehlte an Schiffen und Schiffbauern, vor allem aber au Matrosen. Über .Hannover ging der zweite Weg, England zu bekriegen. Den war Frankreich seinerzeit gegangen; das Preußen Friedrichs des Großen hatte ihm mit Roßbach diesen Weg verlegt. Mit demselben Preußen war Frankreich seit 1795 im Bunde. So blieb noch die dritte Möglichkeit, an England heranzukommen, iu den Kolonien. In Amerika waren die Bourbonen schon gescheitert, aber auf der anderen Seite der Welt lockte Indien, das so reich luie das Märchen an unglaublichen Schätzeu war. Wenn der eine Weg dorthin, um Afrika herum, von englischen Schiffen gedeckt war: das Mittelländische Meer war ein französisches Meer und führte über Ägypten nach dem erträumten Ziele. Ter wunderbare Osten, der Schauplatz der Welteroberung Alexanders, das Land der Märchen aus Tausend und einer Nacht, die unabsehbare Länderund Völkermasse des Islam, der Osten zog Napoleon, den werdenden und nachher den fertigen Despoten, mit magischer Kraft an. ,,Tie Pariser denken an nichts," sagte er. „Sollte ich hier lange untätig bleiben, so wäre ich verloren. In diesem großen Babel nutzt sich alles ab; mein Ruhm istj bereits verblaßt. Dieses kleine Europa gibt mir nicht genug zu tun. Ich muß Beschäftigung im Osten suchen; großer Ruhm kommt stets aus jener Gegend." So legte beim am 5. März 1798 Napoleon dem Direktorium einen neuen Plan zur Niederwerfung des britischen Ungeheuers vor, seinen Plan. Auf der Eroberung von Malta und Ägypten beruht die Herrschaft auf dem Mittelmeer und über den Levantehandel, die Wiederherstellung des alten Kanals von Suez schafft für die französische Flagge beit kürzesten Weg nach Indien und bamit Jnbievt selbst, das erst seit 40 Jahren unter englischer Hoheit staub. Phantastisch, wie man ihn gescholten hat, unmöglich auszuführen war der Plan nicht. Seine größte Gefahr Bestaub in der Gefährbnng der Freundschaft, die zwischen Frankreich und der Türkei seit Jahrhunderten traditionell war; denn Ägypten stand unter türkischer Hoheit, wertn auch im Laude der Pyramiden tatsächlich das Reiterheer der Mamelucken herrschte.
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