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1. Napoleon I. - S. 34

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 34 — von allen seinen Eroberungen nur Trinidad und Ceylou. Malta sollte dem Johanniterorden zurückgegeben werden. Den Friedebringer aber feierte ganz Europa, Beethoven schrieb auf das Widmungsblatt seiner dritten Symphonie: Beethoven ä Bonaparte. Während der kurzen Friedenszeit erwuchsen dem Besieger und Beendign: der Revolution gewaltige Aufgaben der Neuordnung, denen er sich mit derselben unermüdlichen Tatkraft widmete, die ihm im Felde eigen war. In das Gebiet des Rechtslebens hatte die Revolution tief verwirrend eingegriffen. Napoleon fchnf das bürgerliche Gesetzbuch, das unter seinem Namen die Dauer eines ganzen Jahrhunderts hatte, den code Napoleon. Eine Kommission von fünf Juristen unter Cambaeerös Vorsitz hatte in vier Monaten den Entwurf ausgearbeitet; aber erst Napoleon gab ihm persönlich die endgültige Fassung. Die große Frucht der Revolution, Gleichheit aller, war hier für das Recht erhalten worden. Der Code Napoleon hat weit über Frankreichs 'Grenzen segensreichen Einfluß gehabt. Italien, Holland, die Nordsee bis Lübeck machten ihn zur Grundlage ihres Rechtes. Auf die neue Gesetzgebung von Mittel- und Süddeutschland, der Schweiz, von Spanien und Amerika hat er bestimmend eingewirkt. Der andere große Erfolg der Konsulatsregierung war der Friede, den Napoleon mit der Kirche schloß, die bisher der grimmigste Feind der Revolution gewesen war. Zwar eine Ehrfurcht oder nur eine Achtung besaß der Mann, dessen Religion nur er selbst war, nicht vor den Positiven Religionen. „Ich habe den Krieg in der Vendo beendet," sagte er, „indem ich katholisch wurde; in Ägypten habe ich dadurch Fuß gefaßt, daß ich mich zum Muselmann machte, und die italienischen Priester gewann ich, indem ich ultramontan wurde. Herrschte ich über ein jüdisches Volk, so würde ich den Salomonischen Tempel wieder aufbauen." Aber sein kalter, scharfer Verstand hatte erkannt, daß die Kirche und die Religion, die für „Schuster und Mägde" notwendig war, eine reale Macht war. „Die Gesellschaft kann nicht existieren ohne die Ungleichheit der Vermögen, und die Ungleichheit der Vermögen kann nicht exi-
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