Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 21

1893 - Dresden : Ehlermann
21 klingendem Spiele und wehenden Fahnen zogen sie um den Hügel herum, auf dem sich Friedrich postiert hatte, und wollten ihn umzingeln. Der König beobachtete ruhig ihre Bewegungen, ohne einen Schuß zu thun, ja er hatte sogar die Kanonen verdecken lassen, um die Feinde recht sicher zu machen. Auch die Zelte blieben aufgeschlagen, und die Soldaten mußten ihr Mittagsmahl halten. Er selbst saß mit seinen Feldherrn ganz ruhig bei der Tafel. Die Franzosen hielten diese Nuhe für reine Verzweiflung. Plötzlich — es ist 2 Uhr nachmittags — giebt Friedrich Befehl, die Zelte abzubrechen; im Nu stehen die Regimenter in Schlachtordnung, die Kanonen donnern. Und augenblicklich kommt Seidlitz, der die Feinde umgangen hat, mit seiner Reiterei hinter dem Hügel herangeflogen und stürmt in die überraschten Feinde. Zu gleicher Zeit rückt auch das preußische Fußvolk im Sturmschritt vor. Entsetzen konunt über die Feinde, sie geraten in Unordnung, und ehe anderthalb Stunden verflossen sind, ist das ganze Heer in wilder Flucht. b) Der Sieg bei Lcuthen. Nach B. Rogge. Das Buch von den preußischen Königen. Nachdem die Franzosen bei Roßbach geschlagen waren, galt es, Schlesien vor den Österreichern zu retten, und Friedrich eilte in die bedrohte Provinz nach Breslau zu. Dort standen Feldmarschall Daun und der Prinz von Lothringen mit einem großen Heere, dem Friedrich nur ein kleines entgegenstellen konnte. Mit dem Morgengrauen des 5. Dezembers brach Friedrich aus seinem Lager bei Neumark aus. Von einer bei dem Dorfe Borna gelegenen Anhöhe erblickte er die österreichische Armee in Schlachtordnung aufgestellt. Während er die Reihen derselben überschaute, drang der Gesang seiner Truppen an sein Ohr, die zur Weihe des Tages das Lied anstimmten: ,.D Gott, du frommer Gott". Als man ihn fragte, ob der Gesang verboten werden sollte, erwiderte er: „Nein!" und fügte, zu dem frommen Zielen gewendet, hinzu: „Meint Er nicht auch, daß ich mit solchen Leuten heute siegen werde?" Der österreichische Feldmarschall Daun, der die Bewegungen des preußischen Heeres aus der Ferne beobachtet hatte, glaubte, daß es sich in südlicher Richtung nach Böhmen wenden wollte, und sagte zu dem Prinzen von Lothringen: „Die Leute ziehen ab, wir wollen sie nicht hindern". Bald jedoch sollten die Österreicher in dieser Vermutung bitter getäuscht werden. Gegen 1 Uhr mittags griff der rechte Flügel des preußischen Heeres den linken der österreichischen Schlachtordnung mit voller Wucht an, nachdem bis dahin alle Bewegungen auf der preußischen Seite durch die deckenden Hügel von Borna den Blicken der Feinde aufs sorgfältigste
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer