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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 30

1893 - Dresden : Ehlermann
so Mit großem Eifer betrieb er den Anbau der Kartoffel, die damals in Deutschland noch wenig gekannt und beliebt war. Seine Gemahlin, die edle Luise Henriette, errichtete bei ihrem Schlosse zu Oranienburg nach holländischem Vorbilde eine Musterwirtschaft und verschaffte dem Garten-und Wiesenbau in der Mark Eingang. Sie berief Landwirte und Gärtner aus ihrem Heimatlande und verschrieb Obstbäume und Gemüse-sorten aus Holland. Die eingewanderten Holländer brachten auch die Tabakpflanze mit. Die Märker fanden aber anfangs an diesem Kraute wenig Gefallen. Das beweist unter anderm folgender Vorfall. Ein Mohr, der dem Kurfürsten einst auf der Jagd folgte, bot einem Bauer eine Pfeife Tabak an. Der ehrliche Märker aber wandte sich mit Abscheu von ihm weg und sagte: „Ne, gnädiger Herr Düvel, ick stete feen Füer!" Damit das Geld im Lande bliebe, verbot der Kurfürst die Einführung solcher Waren, die die Märker selbst verfertigen konnten. Zur Hebung des Handels und Verkehrs ließ er einen Kanal graben, der die Oder mit der Spree verbindet und der nach ihm noch heute den Namen Friedrich-Wilhelmskanal trägt. Auch richtete er die ersten Posten ein. Eine derselben ging von Berlin über Magdeburg nach dem Rheine bis Wesel und Kleve, eine andere von Danzig über Königsberg nach Memel, eine dritte von Königsberg nach Warschau. Den Kirchen und Schulen, den Künsten und Wissenschaften widmete er unermüdlich feine Fürsorge, und obgleich alles, was geschah, durch seinen Willen ins Leben gerufen wurde, so war er doch auch gern bereit, die Meinungen anderer zu hören. Sein vertrautester Ratgeber war der Oberpräsident Otto von Schwerin, in militärischen Dingen aber der berühmte Derfflinger, der bei den Schweden, den berühmtesten Kriegsleuten jener Zeit, die Kriegskunst erlernt hatte. So hatte Brandenburg es einzig und allein seinem Fürsten zu danken, wenn es aus der Verwüstung, die der dreißigjährige Krieg angerichtet hatte, schneller als jedes andere deutsche Land sich erholte. 3. Der Schwedenkrieg. a) Der Einfall der Schweden. Nach L ü t t r i n g h a u s. Borussia. Zur Zeit des großen Kurfürsten regierte in Frankreich der ehrgeizige und nach Eroberungen begierige König Ludwig Xiv. Er hat viel Unheil über Deutschland gebracht. Das schöne Elsaß, die Pfalz und andere Gegenden am Rheine wurden barbarisch von ihm verwüstet, selbst die Kaisergräber in Speier blieben nicht verschont. Gegen ihn führte der Kurfürst 1674 seine Brandenburger an den Rhein, um deutsches Land zu verteidigen. Da die Franzosen durch ihn hart bedrängt wurden, so sann ihr König auf Mittel, um ihn sich vom Halse zu schaffen. Er gewann den König von Schweden, daß er ohne
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