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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 51

1893 - Dresden : Ehlermann
51 des Rheins fuhren diese Nordmänner oder Normannen, rote man sie nannte, auch roeit in das Land hinein und verbreiteten überall Verwüstung und Schrecken. Ähnliche Beutezüge machten von Südosten her die Ungarn, ein mildes Reitervolk, das schnell auf seinen kleinen Pferden in die deutschen Gaue einbrach und das Land verwüstete. Hierzu kam, daß die deutschen Könige vielfach nicht im stände waren diese Feinde abzuwehren, da sie mit den Fürsten und Herzögen des eigenen Landes in Streit lagen. Vergebens hatte König Konrad, der vom Jahre 911—918 über Deutschland regierte, sein Volk vor den äußeren Feinden Zu schützen gesucht. Er war zu schwach dazu, weil er sich den mächtigen Herzog der Sachsen, Heinrich, verfeindet hatte. Das Erbe, welches diesem vom Vater zugefallen war, wollte er ihm entreißen. Als nun Konrad sein Ende nahen fühlte, da berief er seinen Bruder Eberhard zu sich. Er bat ihn, daß nach seinem Tode nicht er selbst nach der deutschen Königskrone trachten möchte. Die rechte Kraft und Sinnesart liege im Stamme der Sachsen, und darum solle Eberhard nach seinem Tode die übrigen deutschen Fürsten bewegen, daß sie Heinrich, den Sachsenherzog, zum deutschen König wählten. Der würde Sicherheit und Ruhe dem Lande wiedergeben können. Diesen hochherzigen Weisungen des Bruders zu folgen war Eberhard gern bereit. Nach Konrads Tode beredete er die übrigen Fürsten und Großen des fränkischen Stammes, dem er selbst angehörte, und als nun die Vornehmsten unter den Franken und Sachsen zu Fritzlar zusammenkamen, war er der erste, welcher Heinrich wählte; die andern folgten ihm, und die Sachsen jubelten laut, daß aus ihrem Stamme der König der Deutschen hervorging. Alles Volk erhob die Rechte gen Himmel und rief: „Heil und Segen dem König Heinrich!" Durch Klugheit und Festigkeit verstand es dann Heinrich, auch die Herzöge, welche in Süddeutschland die Gemalt hatten und seiner Wahl fern geblieben waren, die Herzöge von Schwaben und Bayern zu gewinnen, ja auch Lotharingien, das schöne Land westlich vom Rhein, vereinigte er wieder mit dem deutschen Reiche. b) Heinrich schützt das deutsche Land. Nachdem in Deutschland durch die Milde und Klugheit des Königs die Ruhe und der Frieden hergestellt waren, hielt es Heinrich für seine Aufgabe, auch die äußern Feinde zu dämpfen. Im Jahre 924 erschienen wiederum die Ungarn und machten einen Einfall in das deutsche Land, ^chon ihre Gestalt flößte Ekel und Grauen ein; denn ihre Gesichter waren braun und durch Narben bis zur größten Häßlichkeit entstellt, ihre Köpfe bis auf drei Zöpfe kahl geschoren, und aus den tief im Kopfe liegenden Augen blickte tierische Roheit und Habgier. Alles, wohin sie kamen, wurde verwüstet. Die Klöster und Kirchen, die Wohnungen des armen Landmanns wurden eingeäschert, alt und jung, Mann und Weib erwürgt 4*
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