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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 66

1893 - Dresden : Ehlermann
66 Da sprang Hans hinüber, und Wittekind war gerettet. Als er sah, daß nun alles verloren und nicht mehr seines Bleibens im Sachsenlande sei, floh er weiter und begab sich zu Siegfried, dem Dänenkönig. 2. Wittekind im Lager der Franken. Nach Weddigen und Hartmann. Der Sagenschatz Westfalens. Als einst im Winter Waffenruhe zwischen den Franken und Sachsen eingetreten war, ergriff Wittekind eine wunderbare Sehnsucht zu schauen, wie die Christen ihren vielgepriesenen Gott verehrten. Als das Weihnachtsfest herangekommen war, hüllte er sich in Bettlerlumpen und schlich sich beim Hereinbrechen des Morgenrots in das fränkische Lager. Unerkannt schritt er durch die Reihen der Krieger, die sich zum Gottesdienste anschickten, und gesellte sich zu den Krüppeln, die am Eingänge des heiligen Bethauses harrten, daß man ihnen ein Almosen darreichte. Denn hier, so meinte der hohe Bettler, könne er auch am unbemerktesten den gepriesenen Karl schauen, wenn er in der Mitte seiner Helden und Gewaltigen aus dem Gotteshause trete. Hart an die Pforte gelehnt, bog er sich hinüber und blickte hinein in die geweihte Wohnung. Da wurden nicht Pferde und Rinder geopfert wie bei den Heiden, sondern andächtig kniete der mächtige Karl mit allen seinen Großen vor dem Altar, das Sakrament zu empfangen. Weihrauchduft wallte empor, und die Gesänge der Priester priesen die heilige Nacht, in der Christus den Menschen geboren wurde. Da wurde Wittekind tief ergriffen von der Pracht und Herrlichkeit des Gottesdienstes der Christen, und stumm faltete er die Hände. Und es war ihm, als ob vom Altare her das Christuskind ihm lächelnd zuwinkte und spräche: „Komm her zu mir!" Als nun Karl aus dem Gotteshause trat und mit funkelnden Augen die Reihen der Bettler und Krüppel durchlief, verweilte sein Blick auf der hohen Gestalt und dem gewaltigen Gliederbau Wittekinds. Wohl ahnend, wer er sei, ging er doch schweigend vorüber, und jeder empfing sein Almosen. Wittekind aber ging in tiefen Gedanken heim zu den Seinen; vor seinen Augen stand fortan bei Tag und Nacht das lächelnde, winkende Jesuskind. ___________ 3. Wittekind wird Christ. Nach Weddigen und Hart mann. Der Sagenschatz Westfalens. Nicht lange nachdem er im Lager der Franken gewesen war, ritt Wittekind hin über die Berghöhe, auf der jetzt das Dorf Bergkirchen liegt, und erwog bei sich, welcher Glaube der beste sei, der Gottesdienst seiner Väter oder die siegreiche Lehre der Franken. Und er sprach bei sich selbst: ist diese die rechte, möchte ich dann doch ein Zeichen haben, durch welches
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