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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 88

1893 - Dresden : Ehlermann
88 feinem Bruder gab. Der hat noch manches Jahr Waldemars wegen mit den märkischen Städten in Fehde gelegen. Endlich blieb er Sieger- Waldemar entsagte der Mark und starb später zu Dessau, wo er auch begraben liegt. Nachmals hat man gesagt, der Pilger sei ein Mnllerknecht gewesen, Namens Jakob Nehbock, der lange Zeit an dem Hofe des Markgrasen Waldemar als Diener gelebt habe, und der seinem verstorbenen Herrn ähnlich gewesen sei. Die Feinde des Markgrafen Ludwig hätten ihn beredet, diesen Betrug zu spielen. Es wciß aber keiner genau, wie die Sache sich verhalten hat. 18. Die Gründung der Stadt Thorn. Nach F. v. Kvppen. Die Hohenzollern und das Reich. Zu der Zeit, als das ganze deutsche Land und auch Polen schon dem Christentum gewonnen war, beharrten die wilden Preußen, welche nördlich von Polen an den Ufern der Weichsel nach der Ostsee zu saßen, noch immer bei dem heidnischen Glauben. Vergeblich war das Bemühen vieler Glaubensboten gewesen, die ihnen das Evangelium gepredigt hatten. Die meisten derselben lagen in den Wäldern und Sümpfen des Landes erschlagen. Als nun ums Jahr 1200 der fromme Mönch Christian von Oliva in Preußen wirkte, sah auch er ein, daß er mit friedlicher Predigt nichts ausrichten konnte. Im Einverständnis mit dem Herzog Konrad von Masovien rief er deshalb den deutschen Ritterorden herbei, damit dieser sich das Land unterwerfe. Die Weichsel hinunter fuhren nun die ersten Ordensritter nach den Grenzen der Preußen und setzten sich zunächst in den Grenzburgen fest, welche die Polen am linken Ufer errichtet hatten. Von hier spähten sie über den gelben Strom aus Wald und Hügel des Kulmer Landes, das der Schauplatz der nächsten Kämpfe und ihre Heimat werden sollte; aber die neue Heimat dünkte ihnen gar unwirtlich und rauh, und das Volk war wilder, als sie es sich gedacht hatten. In der Gegend, wo heute Thorn liegt, ging Hermann Balk, der Führer der kleinen Lchar, auf das rechte Weichselufer. Hier gewahrte er eine uralte,^ mächtige Eiche, welche auf einem weitschauenden Hügel stand und dem Volke der Preußen für heilig galt. Diese wählte er zur ersten Burg im Kulmer Lande. Den Raum' rings um den Stamm ließ er durch Erd-wälle und Pfahlmerk umhegen und befestigen, über die untern starken Äste, welche nach Art des Baumes sich starr zur Seite streckten, ließ er Dielen legen und den Wipfel mit feinen niederhängenden Zweigen zu einer Laube wölben. Eine schmale, gewundene Treppe führte von den Wurzeln des Baumes zu dem gedielten und rings umschauten Raume in icr Krone hinauf. Dieser Behausung der Ritter gab Hermann Balk die
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