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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 98

1893 - Dresden : Ehlermann
3. Das Thor, den Hof durchschreitet ein Neh im Vollmondschein Und steigt empor die Stiegen und tritt zum Vorsaal ein; Cs fürchtet nicht die Helle der Fackeln, seinen Gang, Als wär's im stillsten Walde, nimmt es die Säl' entlang. 4. An das Gemach der Königin nun pocht's mit leisem Huf. „Es pochet jemand, öffnet!" das war der Königin Ruf. Da gehet ein ein Rehlein und beuget sich aufs Knie Und blickt zur Frau so flehend. „Was hast du?" sagte sie. 5. Da konnt' es wohl nicht reden, es blickte nur hinaus; Doch wohl verstand's die Gute: „Das Tier hat was dadcauß; Man wecke schnell den Jäger, er gehe mit dem Tier, Gefährd' es nicht und helf' ihm und gleich bericht' er's nur!" 6. Gewecket ward der Jäger; das Reh nun wieder schritt Hinab die Stieg', und sorgsam wohl ging der Weidmann mit. Ihn sührt's hinaus, es führt ihn die Elb' hinüber bald, Denn Eis hat sie gedecket, und führet ihn zum Wald. 7. Führt ihn durch Schneegeftlde zu einem Hügel auf; Jetzt hält's, da lag das Zicklein, gefangen einen Lauf In einer Schlinge; jammernd sah ihn die Mutter an — Da nach Geheiß der Fürstin löst es der Jägersmann. 8. Dahin mit frohem Sprunge, befreit aus banger Qual, Wie sprangen sie hinunter ins mondbeglänzte Thal! Der Weidmann aber fördert den Schritt durch Schnee und Nacht, Schon eilet er im Schlosse zur Fürstin, die noch wacht. 9. Und als er es verkündet der wundermilden Frau, Wohl mußt' er es erzählen in allem ganz genau, Da an die Brust nun drückt sie ihr Kind und schlummert ein, . Und sel'ge Engel lächeln in ihren Traum hinein. 8. Schwäbische Kunde. Bon Johann Ludwig U h l a n d. Als Kaiser Rotbart lobesam j Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Zum heil'gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dem frommen Heer Durch ein Gebirge wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not; Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen Nun war ein Herr aus Schwabenland, Von hohem Wuchs und starker Hand; Des Rößlein war so krank und schwach, Er zog es nur am Zaume nach; Er hätt' es nimmer aufgegeben, Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in die Quer'
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