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1. Helden und Heldenhaftes aus den Freiheitskriegen - S. 42

1913 - Wurzen : Kiesler
42 — fertöem Jubel empfingen alle Lüneburger die einrückenden Russen. Doch nur kurze Zeit währte die Freude. Der Feind erschien von neuem. Da bewaffneten sich die Lüneburger Bürger und schlugen die Franzosen zurück. Bald aber erschien der französische General Morand mit Übermacht, ließ fünfzig Bürger ins Gefängnis stecken, befahl, die mit der Idaffe betroffenen Bürger niederzuschießen und legte der Stadt eine ungeheure Kriegssteuer auf. (Etliche Bürger hatten sich durch Flucht gerettet und riefen die Russen zu Hilfe. Sie kamen und griffen am 2. April die Franzosen an. Rühmlich zeichneten sich die pommerschen Füsiliere und freiwilligen Jäger aus. Der Feind ward zurückgedrängt. In der Stadt schlug man den Sturmmarsch, und alle Häuser mußten verschlossen werden. Johanna flüchtete sich samt ihrer Mutter in den Keller. Hls das Kampfgetümmel etwas nachließ, ging sie in eine obere Stube und schaute zum Fenster hinaus. Sie sah, wie eben ein Lüneburger Schlächtermeister mit gezogenem Säbel an der Seite preußischer Husaren vorbeiritt. Nun eilte sie in den Hausflur, ergriff einen Krug Branntwein und schenkte den eben vorbeireitenden Kosaken tüchtig ein. Hls der Krug geleert war, verließ sie eilig das haus. 3n wilder hast jagten Franzosen und Sachsen an ihr vorüber. 3n einem weggraben sah sie zwei Männer, welche fluchten, weil sie in den Fässern Patronen statt des erhofften Bieres fanden. Sie rannte nach dem Kalkberge und fand dort einen alten Soldaten, der den Siebenjährigen Krieg mitgemacht hatte. (Er reichte der Johanna sein Fernglas, und nun bemerkte sie, daß die fliehenden Franzosen sich wieder nach der Stadt wandten. Sie waren nämlich von Russen heftig bedrängt worden. Der Veteran eilte von bannen und sprach noch: „So, Mädchen, nun mach’, daß du auch heimkommst!" Sie rannte nach dem Tore zu und fand unterwegs einen Bekannten auf einem von den Franzosen zurückgelassenen Pulverwagen sitzen. ,,D)as sucht Ihr da, Müller?" „Ich finde nur Patronen und feine Beute." Da Johanna gehört hatte, daß es den Preußen an Patronen fehlte, füllte sie ihre Schürze mit den Patronen und eilte mit ihrer schweren Last nach dem Graben, wo sie sie hinschüttete. Dann rannte sie flugs zum Pulverwagen, wo Müller schon wartete, um ihr die Schürze von neuem zu füllen. Immer näher zog sich das Gefecht zu Johanna heran. Schon pfiffen die Kugeln an ihr vorbei. Müller hatte sich in Sicherheit gebracht. Johanna erkletterte den Pulverwagen und füllte sich die Schürze
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