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1. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 52

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 Iii. Deutsche Sagen. Kapitel Ii. Die Gudrunsage. § i. Hagen von Jreland. Einst feierte das Königspaar von Jreland ein großes Fest. Da achtete man nicht so sehr auf den jungen Königssohn Hagen. Plötzlich kam ein großer Greif, packte den Knaben und flog mit ihm davon über das Meer. Er trug feine Beute in sein Nest. Einer der jungen Greife flog mit ihm auf einen Baum, um ihn dort zu verspeisen. Doch da ward dem Vogel der Knabe zu schwer, so daß er ihn fallen ließ. Nnn versteckte sich Hagen im Kraut. In einer Höhle fand der Knabe drei Königstöchter, die auch auf solche sonderbare Weise hierhergekommen waren. Hagen wuchs heran, und als er einst einen toten Ritter in voller Rüstung fand, wappnete er sich mit des Toten Massen und schlug den Greifen tot. Endlich kam ein Schiff in diese öde Gegend und erlöste alle vier. Hagen kam glücklich nach Hause. Bon den drei Jungsranen heiratete er Hilde, die schönste von allen. § z. Hilde von Jreland. Als Hagen nach seines Vaters Tode König von Jreland geworden war, regierte er lange glücklich. Er hatte eine Tochter, die hieß wie ihre Mutter Hilde. Von deren Schönheit hörte König Hettel vom Hegelingenland an der Nordsee. Er wollte sie zur Frau haben. Drei Boten schickte er zu Hagen. Es waren: Der alte riesenhafte Wate, der nach Riesenart nur mit einer schweren Eisenstange zu kämpfeu pflegte, fein Neffe Hör and, ein Held und Säuger zugleich, und der starke Frnte aus Dänenland. Mit mehreren Schiffen kamen sie, als Kaufleute verkleidet, nach Jrelaud. Horaud fang fo süß, daß die Vögel in ihrem Gesaug verstummten, die Tiere auf der Weide das Fressen vergaßen, und selbst die Fische im Wasser aufhorchten. Kein Wunder, wenn die Königstochter so vom süßen Gesang ergriffen wurde, daß sie die seligen Weisen gern noch einmal ganz allein hören wollte. So ließ sie Horand in ihre Kemnate kommen, wo er ihr vorsingen mußte. Da benutzte der schlaue Sänger die Gelegenheit und sang von Hettels Liebe, so daß Hilde einwilligte, des Königs Gattin zu werden. Da luden die drei Helden den König Hagen ein, ihre schönen Schiffe mit den Kostbarkeiten zu besehen. Das geschah. Hagen und sein ganzes Gefolge stiegen auf die Schiffe. Doch wußten es die drei Boten fo einzurichten, daß Hilde von den andern getrennt allein ein Schiff bestieg. Sofort stürzten Krieger ans dem Innern des Schiffes hervor, und man segelte schleunigst aus und davon. Ehe Hagen zur Verfolgung bereit war, war schon das Schiff mit der schönen Beute verschwunden. Kaum aber war man glücklich zu Hettel gekommen, als Hagen herannahte. Ein schwerer Kampf begann. Doch versöhnte man sich endlich. Hagen selbst feierte die Hochzeit mit.
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