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1. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 75

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vii. Kaiser Wilhelm I. 75 Doch der Rückzug wurde zur Flucht, zu einem Zuge des Todes. Überall auf den weiten Feldern Rußlands sanken verhungernde und erfrierende Krieger hin. Der Schnee deckte sie mit weißem Leichentuch zu. Hinterdrein kamen die Russen und jagten die Überlebenden bis über die Grenze. Noch in Rußland verließ Napoleon das armselige Heer nud floh im Schlitten vorauf, unerkannt, nach Paris. Hinter ihm brach mit dem Frühling der Sturm los. Das Jahr 1813 war gekommen. Als man in Preußen die kläglichen Trümmer der großen Armee sah, begriff ein jeder, daß die Stunde der Befreiung der Völker gekommen fei. Die preußischen Soldaten, die Napoleon hatten gegen die Russen helfen sollen, führte der General v. Jork gegen die Franzosen selbst. Der König verließ Berlin, das wieder von den Franzosen bedroht wurde, und zog nach Breslau. Dort erließ er einen Ausruf „An mein Volk". Er forderte auf zur Befreiung. Überall sah man auf Wegen und Stegen die Männer herbeiströmen, Knaben von 16, Greise von 70 Jahren. Auch Müdcheu verkleideten sich als Männer, um mitzukämpfen (z. B. Eleonore Prohazka). Gern gab das Volk feine letzten Kostbarkeiten her, um etwas zur Rettung des Vaterlandes beizutragen. Die goldenen Trauringe ließ man einschmelzen und - steckte sich welche aus Messing an die Finger. Fraueu schnitten sich die Haare ab, verkauften sie und gaben das Geld an die Obrigkeit. Der Verlauf des großen Kampfes entsprach der preußischen Begeisterung. Die Franzosen wurden in einer Reihe von Schlachten geschlagen, z. B. nicht weit vou Berlin bei Groß-Beeren von General Bülow und an der Katzbach von General Blücher. Die größte Schlacht aber ist die gewaltige Völkerschlacht bei Leipzig gewesen; dort ist Napoleon besiegt worden. Mit einer kleinen Armee ist er nach Frankreich zurückgekehrt. Aber erst nach vielen weiteren Schlachten in Frankreich selbst ist der Kaiser gefangen genommen worden, und dann haben die Völker Europas wieder Frieden bekommen. Aber auch während dieser vielen Schlachten und Kämpfe haben die Preußen ihre Königin nicht vergessen. Am 10. März, an ihrem Geburtstage, hat König Friedrich Wilhelm einen Orden gestiftet, der an sie erinnern sollte, das Eiserne Kreuz. Wer sich besonders tapfer auf dem Schlachtfelde ausgezeichnet habe, der füllte es bekommen. Unzählige tapfere Krieger haben es sich erworben. Kapitel Vii. Kaiser Milhelm I. § i. Kindheit. Der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm Iii. war Prinz Wilhelm. Auf die glücklichen Kindertage der ersten neun Jahre, besonders in Paretz, folgte die schwere Franzosenzeit. Gleich nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt waren die Kinder nach Schwedt an der Oder gebracht worden.
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