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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 21

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 21 — schändlichen Götzendienst hinstellte, wurde er verfolgt und mußte von Mekka nach Medina fliehen. Das Jahr der Flucht (622), Hedschra genannt, wurde für die Mohammedaner der Anfang ihrer Zeitrechnung. Schon bald kehrte Mohammed nach Mekka zurück, eroberte die Stadt und zwang ganz Arabien, seine Lehre anzunehmen. Die Religion wird Islam genannt: der Koran ist das Religionsbuch der Mohammedaner oder Moslemin. Die Nachfolger des Propheten, die Chalifen, eroberten mit Feuer und Schwert Asien vom Mittelländischen Meere bis zum Indus und die Nordküste Afrikas bis zu den Säulen des Herkules. Unter ihrem Anführer T a r i k setzten sie nach der pyrenäischen Halbinsel über und vernichteten das Westgotenreich (Schlacht bei Terxes de la Frontera 711). Sie drangen auch über die Pyrenäen, um das Frankenreich dem Halbmond zu unterwerfen. In der Schlacht bei Tours und Poitiers im Jahre 732 wurden sie aber von Karl Mar teil geschlagen und nach Spanien zurückgedrängt. Die Hauptstadt des gewaltigen arabischen Reiches war Bagdad;' doch erhielt auch in Spanien das Chalifat von Korboua größere Bedeutung. Die arabische Kultur stand schon auf einer hohen Stufe. Den Ackerbau suchten die Araber durch kunstsinnige Berieselungsanlagen zu heben; die Weberei, die Barchent, Musselin, Atlas und Damast herzustellen verstand, blühte; die Waffenschmiede lieferten die berühmten Damascener Klingen, Goldschmiede Schmuckgegenstände aller Art in kunstvollen Formen. Ihr Handel entwickelte sich durch die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande zum Welthandel. Die wissenschaftlichen Werke anderer Völker, besonders die des Aristoteles, wurden ins Arabische übersetzt; das Studium der Philosophie, Naturwissenschaft, Medizin, Astronomie, Geschichtsschreibung und Mathematik wurde eifrig gepflegt; Ausdrücke wie Algebra, Almanach, Alkohol, Kabel und mehrere andere, desgleichen unsere Ziffern sind arabischer Herkunft. Aus dem reichsten Gemütsleben der Araber ergab sich ihre Vorliebe für die Lyrik, für Sittensprüche und Sentenzen, Fabeln und Parabeln und besonders für Märchen. Die Sammlung „Tausend und eine Nacht" wurde aus dem Persischen umgedichtet. Hervorragendes wurde auf dem Gebiete der Baukunst geleistet; die herrlichste Schöpfung der arabischen Baukunst ist die Alhambra bei Granada mit dem Löwenhof und -er Abencerragenhalle, deren echt maurisches Stalaktitengewölbe <m Tropfsteinbildungen erinnert.
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