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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 25

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 25 — Chlodwig (481—511). Im Jahre 481 trat unter den salischen Franken Chlodwig aus dem bedeutenden Geschlecht der Merowinger^) die Herrschaft an. Obgleich erst fünfzehn Jahre alt, war er klug und unternehmungslustig. Um ein großes, einiges Frankenreich zu gründen, war ihm jedes Mittel recht. Tatsächlich haben ihn bald alle Franken als Herrn anerkannt. Sein nächstes Ziel war die Unterwerfung ganz Galliens. Um das zu erreichen, mußte er mehrere Kriege führen. Zuerst wandte er sich gegen Syagrius, der als Statthalter den letzten Rest des römischen Reiches zwischen Somme und Loire in Gallien verwaltete, besiegte ihn bei Soiffons (486) und nahm fein Land in Besitz. Die Bretagne unterwarf sich ohne Kampf. Darauf zog Chlodwig gegen die Alemannen, die sich zwischen das Gebiet der salischen und ripuarischen Franken eingedrängt hatten und das fränkische Reich auseinander zu sprengen drohten. Er kam dem ripuarischen Frankenkönig zu Hilfe und besiegte die Alemannen in einer mörderischen Schlacht (Zülpich? 496). Der größte Teil des alemannischen Landes kam unter fränkische Herrschaft. Unterstützt von den katholischen Burgundern, wandte sich Chlodwig, der mittlerweile den christlichen Glauben angenommen hatte, gegen die damals noch manischen Westgoten. Der Westgotenkönig wurde bei Pvitiers (507) geschlagen und getötet und verlor sein Land bis an die (B a r o n n e. Infolge dieses Sieges verlieh der o st römische Kaiser dem Frankenkönig Titel und Abzeichen eines römischen Konsuls. In der Kirche des hl. Martin zu Tours bekleidete sich Chlodwig mit der römischen Toga, setzte sich ein Diadem aufs Haupt und zeigte sich hoch zu Roß dem Volke, von dem er erst jetzt als rechtmäßiger König betrachtet wurde. Chlodwigs Bekehrung zum (Christentum. An die Schlacht gegen die Alemannen knüpft sich die (Erzählung von der Bekehrung Chlodwigs zum katholischen Glauben. Chlodwig hatte Chlotilde, eine burgun-dische Prinzessin, zur Gemahlin genommen. Sie war in der katholischen Religion erzogen worden und bot ihren ganzen Einfluß auf, den Gemahl für das Christentum zu gewinnen; doch alle ihre Bemühungen schienen ohne Erfolg bleiben zu sollen. Als in der Schlacht gegen die Alemannen der Sieg schwankte, soll Chlodwig gelobt haben, Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihe. Die Franken siegten, und was Chlodwig im heißen Kampfe versprochen, das hat er auch gehalten. Am folgenden Weihnachtsfest wurde er von dem Bifchof *) Der Name ist abzuleiten von Meruva (jetzt Merwe, Arm der Maas).
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