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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 28

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 28 — tendste unter allen diesen glaubensmutigen Verkündern des Evangeliums war der Hl. Bonifatius, der Apostel der Deutschen (680 bis 755). Er hat nicht nur Hunderttausende durch seine glühende Begeisterung zum Christentum bekehrt, sondern auch der christlichen Kirche in Deutschland eine äußere Festigkeit und zweckmäßige Verfassung gegeben und sie mit Rom verbunden. Bonifatius wurde um das Jahr 680 in England geboren und erhielt in der Taufe den Namen Winfried, d. h. Freund des Friedens. Schon frühzeitig kam er in eine Klosterschule, wo er sich durch feine Frömmigkeit und Sittenreinheit und feine rege Lernbegierde die Liebe des Abtes und der Mitschüler erwarb. Als er zum Priester geweiht war, ging er zu den Friesen; aber die Zeitverhältniffe waren feinem edlen Unternehmen nicht günstig. Er reiste nach Rom und erhielt von Papst Gregor Ii. die schriftliche Vollmacht zur Verkündigung des Evangeliums bei den heidnischen Deutschen. Zuerst eilte der eifrige Glaubensbote wieder zu den Friesen; dann wandte er sich nach Thüringen und Hessen. In diesen Landen wirkte er mit einem solchen Erfolge, daß ihn der Papst nach Rom berief, ihn zum Vifchof ernannte und ihm den Namen Bonifatius gab. Bonifatius reifte in das Land der Thüringer und Hessen zurück. Aber zu feiner größten Betrübnis gewahrte er, daß viele Neubekehrte zum Heidentum abgefallen waren. Bei Geismar stand eine gewaltige Eiche, dem Gotte Donar geheiligt. Trotz Todesdrohung fällte sie der Bifchof, und da kein Blitzstrahl vom Himmel niederfuhr und den Frevler zerschmetterte, wurden die Heiden, die in Furcht und Schrecken, aber auch zornesmutig unterstanden, in ihrem Glauben an die Götter wankend; viele ließen sich taufen. Zur weiteren Ausbreitung des Christentums gründete er Kirchen und Klöster, unter denen das Kloster zu Fulda das bedeutendste ist. Deutschland teilte er in mehrere Bistümer, über die er vom Papste zum Erzbischof ernannt wurde; feinen Sitz nahm er in Mainz. Im Alter von 75 Jahren zog es ihn mit unwiderstehlicher Gewalt noch einmal zu den Friesen; das in der Jugend begonnene Bekehrungswerk wollte er zu Ende führen. Bei Dokkum wurde er jedoch überfallen und nebst feinen Gefährten erschlagen; die Gebeine des Apostels der Deutschen fanden zu Fulda ihre letzte Ruhestätte. Die Klöster. Die ersten Anfänge des Klofterwefens finden mir in Ägypten. Im Abendlande gründete der heilige Benedikt von Nursia im Jahre 529 das Kloster Monte Caffino bei Neapel und t]ab feinen Genossen, die Benediktiner genannt wurden, eine besondere
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