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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 35

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 35 — Die Kaiserkrone zu gewinnen, bildete fast im ganzen Mittelalter das Streben der deutschen Könige. Sorge für das Wohl des Landes, a) Sie Verwaltung des Reiches. Sein weites Reich teilte Karl der Große in Gaue, an deren -Spitze er als kaiserliche Beamte die Gaugrafen setzte. Die Gaue zerfielen in Hundertschaften, die etwa hundert Gemeinden umfaßten, und an deren Spitze ein Schultheiß stand. — An den am meisten bedrohten Grenzen errichtete Karl Marken, deren Verwaltung er unter Markgrafen stellte. — Die Hofgüter oder Pfalzen des Kaisers wurden von Pfalzgrafen verwaltet. Über sein Land und die Amtstätigkeit seiner Beamten führte Karl zuerst selbst und später durch die S e n d g r a f e n oder Königs-boten eine strenge Aufsicht. Die Sendgrafen, ein geistlicher und ein weltlicher, bereisten jährlich zu zweien die ihnen zugewiesenen Bezirke, prusten die Amtsführung des Greifen, hielten Heerschau ab, sahen nach dem Zustande der Klöster, Kirchen und Schulen, nahmen Beschwerden -entgegen und sprachen Recht; über alles hatten sie Karl eingehend "Bericht zu erstatten. Um die gesamte Reichsverwaltung überwachen zu können und um die Bewohner einer Gegend, besonders die Klöster, die für die Verpflegung des Hofes zu sorgen hatten, nicht zu lange zu belasten, verlegte Karl sein Hoflager bald hierhin, bald dorthin; besonders <9ern teilte er in Aachen, Ingelheim und Nymwegen. Im Frühling jedes Jahres hielt der Kaiser einen glänzenden Reichstag, das M a i f e l d, ab, auf dem die geistlichen und weltlichen Großen feines Reiches und die freien Männer erschienen. Er musterte den Heerbann, empfing die fremden Gesandten und bestätigte die (Be-fetzesvorlagen. Die Reichtagsbefchlüffe wie auch die königlichen Verordnungen wurden in lateinischer Sprache niedergeschrieben und hießen nach ihrer Einteilung in Kapitel Kapitularien. b) Sorge für die Hebung des Wohlstandes. Karl ließ umfangreiche Rodungen vornehmen und Sümpfe austrocknen, um 'mehr Land für die Landwirtschaft zu gewinnen. Auf feinen Hofgütern richtete er Musterwirtschaften ein und gab Vorschriften über Getreidebau und Viehzucht, über die Gewinnung des Honigs, die Bereitung des Bieres und des Weines. Die Anlage von Weinbergen gelangte weiter nach östlich vom Rhein gelegenen Ländern, und ausländisches Gemüse und edlere Obstsorten wurden eingeführt. Das Handwerk suchte er dadurch zu heben, daß er auf feinen Gütern Vorschriften erließ, wie die Handwerker vom Gold- und Silberfchmied ■herab bis zum (Berber und Schneider beschäftigt werden sollten. 3
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