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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 38

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 38 — gut; deshalb teilte er schon nach wenigen Jahren das Reich unter seine drei Söhne und machte seinen Sohn Lothar zum Mitregenten. Die. kaiserliche Obergewalt behielt er sich vor. Als Ludwig aber später zugunsten seines inzwischen geborenen Sohnes Karl aus zweiter Ehe eine neue Teilung vornahm, erhoben die Söhne gegen ihren Vater die Waffen. Bei Kolmar, wo es auf dem sogenannten Lügenfelde (833) zur Entscheidung kommen sollte, wurde Ludwig von seinen Vasallen verlassen und von feinen Söhnen gefangen genommen. Lothar ließ ihn Kirchenbuße tun und schickte ihn in ein Kloster. Er wurde jedoch durch seine Söhne Ludwig und Pippin befreit. Als er aber nach dem Tode Pippins eine neue Teilung vornahm^ fühlte sich Ludwig benachteiligt und griff wiederum zu den Waffen. Doch ehe es zur Entscheidung kam, starb der unglückliche Vater auf einer Rheininsel bei Ingelheim. Der Vertrag zu Verdun. (843.) Nach dem Tode Ludwigs des-Frommen dauerten die Streitigkeiten unter seinen Söhnen fort, wurden aber schließlich im Jahre 843 beigelegt durch den Vertrag zu Verdun, demzufolge das Reich von neuem unter Lothar, Ludwig und Karl geteilt wurde. Lothar bekam Mittelsranken, d. i. ein Landstreifen, der irrt Osten ungefähr von den Westalpen und dem Rheirv im Westen von der Rhone und Saone, der Maas und Schelde begrenzt-war; außerdem erhielt er Italien und die Kaiserkrone. Ludwige später der Deutsche genannt, bekam Ostfranken, d. i. das Gebiet, das die-Länder auf der rechten Rheinseite umfaßte, und auf der linken Rheinseite die Sprengel Mainz, Worms und Speier. Karl der Kahle-erhielt Westfranken, d. H. die Länder westlich vom Reiche Lothars. Da durch den Vertrag zu Verdun die Trennung der rein germanischen und der rein romanischen Lande begründet wurde, so kann das Jahr 843 als das Geburtsjahr des deutschen und des französischen Reiches, der deutschen und der französischen Nation angesehen werden; das-eine entwickelte sich aus dem Erbteil Ludwigs, das andere aus den Gebietsteilen, welche Karl dem Kahlen zugefallen waren. Das Reich-Lothars, nach seinem Sohne und Nachfolger später Lothringen (Lothar! regnum, d. i. das Reich des Lothar) genannt, wurde der Zankapfel zwischen beiden. Ludwig der Deutsche (843—876) vereinigte fast alle deutschredenden Stämme zu einem Staatsverband. Er kämpfte gegen Normannen und Slaven, von denen das Reich im Norden und Osten bedrängt wurde. Das Christentum suchte er immer weiter auszubreiten. Dazu war er
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