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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 47

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 47 — Klugheit mit Festigkeit und strebte nur nach dem zunächst Erreichbaren. Er beschränkte sich deshalb auch darauf, sämtliche deutschen Stämme unter seiner Oberhoheit zu vereinigen, ohne vorerst die Selbständigkeit der Herzöge anzutasten. Durch sein ruhiges und festes Auftreten zwang er die Herzöge von Schwaben und Bayern, feine Oberherrschaft anzuerkennen; auch Lothringen vereinigte er wieder mit dem Deutschen Reiche und fesselte den jungen Herzog dadurch an sich, daß er ihm seine Tochter zur Gemahlin gab. So vereinigte er wieder die deutschen Stämme und kann daher als der Begründer des deutschen Reiches betrachtet werden. Dem Nachfolger blieb es vorbehalten, dem Staatenbund ein festeres Gefüge Zu geben. Erster Einfall der Ungarn und die Zeit des Waffenstillstandes. Im Jahre 924 fielen die Ungarn, die wiederholt Raubzüge nach Deutschland unternommen hatten, von neuem in das Reich ein. Da Heinrich nicht hinlänglich gerüstet war, mußte er sich vor ihnen zurückziehen; doch gelang es, einen der vornehmsten Ungarnhäuptlinge gefangen zu nehmen. Gegen seine Freilassung und die Zahlung eines jährlichen Tributs von seiten der Deutschen wurde ein neunjähriger Waffen-stillstand geschlossen. Sachsen blieb von den Ungarn verschont, aber nach Süddeutschland unternahmen sie auch ferner ihre Raubzüge. Die Zeit des Waffenstillstandes benutzte Heinrich dazu, fein Land gegen neue Einfälle der Feinde zu sichern. In Sachsen und Thüringen ließ er die vorhandenen Burgen wiederherstellen und neue, durch Wälle, Gräben und Mauern befestigte Plätze anlegen. Die wichtigsten (Brenzburgen waren zu Merseburg, Quedlinburg, Goslar und Meißen, aus denen später die Städte gleichen Namens entstanden. Neben dem Fußvolk, dessen Hauptmasse die freien Bauern ausmachten, bildete Heinrich aus den Vasallen ein Reiterheer, übte es tüchtig in den Waffen und veranstaltete häufig Kampfspiele, aus denen sich später die Turniere entwickelten, wie aus dem Reiterheere der Ritterstand hervorging. Mit dem neu geschaffenen Heere zog der König gegen die heidnischen Slaven an der Elbe, besiegte die Heveller, deren Feste Brennabor er im Jahre 928 eroberte, und unterwarf die Dale-minzier; zum Schutze des Reiches errichtete er die Mark Meißen, die Ostmark und die Nordmark, welche die Wiege des branden-burgisch-preußischen Staates werden sollte. Zur Germanisierung jener Gebietsteile, die früher von den Deutschen bewohnt wurden, war der
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