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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 88

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
ein Zeichen des H e r o Id s begann das Turnier, das mit einem Lcrnzen-oder Speerstechen, dem sogenannten Tjost, eröffnet wurde. Zwei Ritter sprengten mit eingelegter Lanze aufeinander los, einer suchte den andern durch die Wucht des Anpralls aus dem Sattel zu heben; wer in den Sand flog, galt für besiegt. Dem ersten Paar folgten ein zweites und mehrere andere, und dann begann das eigentliche Turnier, ein Waffenkampf, wobei sich die Ritter in zwei Reihen aufstellten und eine Reiterschlacht im kleinen ausführten; sie wurde 23 u hurt genannt. Der Besiegte verlor Roß und Waffen; der Preis — D an k —, der dem Sieger von einer Edelfrau überreicht wurde, bestand in einer goldenen Kette, einem Helm, einem kostbaren Wehrgehänge, einem gestickten Stirnband (Schapel) oder berat. 53 er f all des Rittertums. Die Blütezeit des Rittertums ging mit den Hohenstaufen zu Ende. Die Ritter blieben der Gelübde nicht eingedenk; ihr Frauendienst artete in lächerliche Abenteuersucht (Ulrich von Lichtenstein) aus, und ihre kriegerische Kraft vergeudeten sie in zahllosen Fehden. Viele verarmten wegen ihres verschwenderischen Lebens, oder weil sie sich an den bürgerlichen Erwerbszweigen nicht beteiligen wollten, und weil beim Ausblühen der Geldwirtschaft die Landwirtschaft, auf deren Erträge die Adeligen angewiesen waren, immer mehr zurückging. Mit Neid und Habgier schauten sie auf den Wohlstand der Bürger, überfielen von ihren festen Burgen aus den vorüberziehen-den Kaufherrn, plünderten feine schwer beladenen Wagen und Schisse und schleppten ihn selbst auf die Burg, um für feine Freilassung ein schweres Löfegeld zu erpressen; die früher so hoch geachteten Ritter waren zu ehrlosen Strauch- und Raubrittern geworden. Die geistlichen Ritterorden. In den geistlichen Ritterorden, die eine Verbindung von Rittertum und Mönchtum waren, erhielt das Rittertum eine höhere, gleichsam kirchliche Weihe; denn auch die Ordensritter mußten das dreifache Gelübde der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams ablegen. Außerdem aber mußten sie die Christen, besonders die Kreuzfahrer, schützen und in der Krankheit pflegen, sowie Selbstzucht, Demut und Frömmigkeit üben. Der Johanniterorden, so genannt nach dem hl. Johannes dem Täufer, feinem Schutzheiligen, wurde gegen 1100 von italienischen Kaufleuten gegründet. Nach dem Verluste von Palästina (1291) wichen sie vor den Türken nach der Insel Rhodus zurück, , dann nach Malta (1530), weshalb sie auch den Namen Malteserritter führten. Die reichen Ordensgüter sind zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts in fast allen Staaten eingezogen worden. — Dem Zwecke
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