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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 15

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5. Friedrich der Große. 15 Friedrich Wilhelms I. Bedeutung : E r hat die preußische Staatsverwalt uug eingerichtet und das preußische Heer geschaffen. 5. Friedrich der Große. 1. Erste Kindheit. Friedrich Ii., der später der Große genannt wurde, ist im Jahre 1712 zu Berlin geboren. Seine erste Erzieherin war eine Französin, die schon seinen Vater in seiner Kindheit gepflegt hatte. Wegen ihrer Religion hatte sie mit vielen andern aus Frankreich fliehen müssen und war nach Berlin gezogen. Gebildete französische Frauen wurden damals gern als Erzieherinnen in vornehmen Familien angenommen, und selbst der so kerndeutsche Friedrich Wilhelm I. mußte diese Mode mitmachen. Der Kronprinz gewann seine erste Erzieherin sehr lieb und hat ihr bis an ihren Tod treue Anhänglichkeit bewahrt. Von frühester Jugend an wurde also Friedrich in französischer Sitte erzogen und lernte die französische Sprache. — Mit großer Liebe hing er an feiner älteren Schwester, und beide spielten viel zusammen. Einmal hatte Friedrich eine kleine Trommel zum Geschenk erhalten, und es gewährte ihm großes Vergnügen, darauf zu trommeln. Der Schwester wurde das eines Tages zu viel, und sie bat den Bruder, lieber ihren Puppenwagen mit ziehen zu helfen oder mit ihren Blumen zu spielen. Aber sehr ernsthaft erwiderte der kleine Prinz, fo gern er sonst jeder Bitte der Schwester nachkam: „Gut Trommeln ist mir nützlicher als Spielen und lieber als Blumen." Dem Vater gefiel diese soldatische Äußerung so sehr, daß sein Hofmaler ein Bild von den beiden spielenden Kindern anfertigen mußte. — Auch zur Wohltätigkeit wurde der Kronprinz früh erzogen. Seine Eltern pflegten alle Jahre nach Hannover zu reisen, wo seine Mutter her war. Seit seinem dritten Jahre wurde der Kronprinz auch mitgenommen. In Tangermünde ließ der König gewöhnlich halten. Bei dieser Gelegenheit versammelte sich stets ein großer Teil der Einwohner um den königlichen Wagen. Die Königin erlaubte dem Kronprinzen dann, unter die Leute zu gehen. Einst bat er einen Zuschauer, ihn zu einem Bäcker zu führen; hier öffnete er schnell seine kleine Geldtasche und schüttete seine Barschaft in die Hand des Bäckers mit der Bitte, ihm dafür Semmeln, Zwieback und Brezeln zu geben. Er selbst nahm einen Teil davon, das übrige mußte ein Bedienter tragen. Dann wandte er sich zu den Einwohnern und teilte die Backwaren an Kinder und Greise aus. Das wiederholte sich mehrere Jahre, und Friedrich sagte später öfter, daß er hier in Tangermünde zum erstenmal das Vergnügen genossen habe, sich von Untertanen geliebt zu sehen. 2. Friedrich als Knabe und Jüngling. Mit dem Anfange des siebenten Jahres endete die weibliche Erziehung des Kronprinzen. Nun wurden Männer seine Lehrer. Der König gab den Lehrern eine aus-
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