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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 60

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
60 15. Kaiser Wilhelm Ii. Prasseln: das Schiff ist in zwei Teile gebrochen. Während das Vorderschiff, das fest sitzt, sich etwas auf die Seite neigt, wird das Hinterschiff, auf dem sich säst die gesamte Mannschaft befand und auf dem auch die Kommandobrücke ist, aus die Felsen neben das Vorderschiff geschleudert. Nun ist alles verloren; der nächste Augenblick kann das Ende bringen. Aber kein Laut der Klage kommt über die Lippen der wackern Seeleute. Starr und stumm stehen sie bei der Kommandobrücke zusammengedrängt und erwarten deu Tod. Da, in dem Augenblicke der furchtbarsten Not, als das Entsetzen vor dem Kommenden sich lähmend um ihre Herzen legen will, ertönt scharf und deutlich durch das Gebrüll der Wogen die Stimme des Kapitäns: „Kameraden — unser teures Vaterland — unser Kaiser — drei Hurras für Seine Majestät!" — und begeistert ringt sich der alte Schlacht- und Huldiguugsrus aus der Brust der todgeweihten Schar zum duukleu Himmel empor. Im nächsten Augenblicke ist die Kommandobrücke leer; der Kapitän und seine neben ihm stehenden Offiziere sind verschwunden, fortgerissen von einer mächtigen über das Schiff wegfegenden Welle. Da stimmt einer das Flaggenlied an; begeistert fallen alle mit ein, auch die auf dem Vorderschiff gebliebenen Kameraden. Hell klingt das Lied in das Getöse des Sturmes, ein letzter Gruß au das Vaterland: Ihr woll'n wir treu ergeben sein, Getreu bis in den Tod; Ihr woll'n wir unser Leben weihn, Der Flagge schwarz-weiß-rot. Kaum ist die zweite Strophe zu Eude gesungen, da stürzten die Wogen das Hinterschiff mit der Mannschaft in die Tiefe. Die auf dem Vorderschiff Gebliebenen wurden am andern Tage von Chinesen gerettet. Im ganzen hatten 71 wackere Seeleute, darunter sämtliche Offiziere, ihr'leben lassen müssen; nur 11 Mann sind gerettet worden. Für alle Zeiten werden die „Jltis"-Helden als Vorbilder treuer Pflichterfüllung gepriesen werden. 7. Deutschlands Luftschiffahrt. Wie aus dem Meere, so suchten die Menschen auch Herren im Reiche der Luft zu werden. Zu schwimmen wie ein Fisch im Wasser hat der Mensch gelernt; er möchte auch wie ein Vogel in der Luft fliegen. Darüber haben die Leute schon im Altertume nachgedacht, und Sagen erzählen uns von kühnen Menschen, die das Fliegen versucht hätten, indem sie nachgemachte Vogelflügel an ihrem Körper befestigt hätten; sie feien aber immer herabgestürzt, weil die Götter neidifch auf sie gewesen wären. Vor etwa 100 Jahren (1811) glaubte ein Schneider in Ulm das Geheimnis des Fliegens ergründet zu haben; er siel dabei aber in die Donau und erhielt von den enttäuschten 11 Intern, die er zu seinem Schaufluge eingeladen hatte, eine tüchtige Tracht Prügel. — Mehr Glück hatten die Menschen bei den Versuchen, mit Hilfe von Gasballons durch Me Luft zu fliegen. Schon lauge kannte man Gasarten, die leichter sind als die gewöhnliche Lust, z. B. das Leuchtgas. Füllt man einen Ballon damit, so steigt er empor. Damit Personen mit einem solchen Ballon eine Lust-
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