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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 22

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Der Heerbann. In Kriegszeiten ließ Karl den Heerbann aufbieten. Zu diesem gehörten einmal alle Lehnsleute des Königs (Grafen, Bischöfe usw.) und sodann alle freien Männer, die wenigstens vier Hufen Land als Eigentum besaßen. (Eine Hufe = 30 Morgen. Ein Morgen war so viel Land, wie man mit einem Gespann in einem Tage bearbeiten konnte.) Auf Befehl des Königs mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen. In einem Schreiben Karls an einen Abt heißt es: „Wir gebieten dir, dich am 17. Juni in Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten Sammelorte pünktlich einzufinden. Du sollst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahinkommen, daß du von da schlagfertig ziehen kannst, nämlich mit Waffen und Gerät und anderen Kriegserfordernissen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und Lanze, ein zweihändiges und ein kurzes Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen habe. Dann, daß ihr habet auf euren Wagen: Hacken, Keile, Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Wagenvorräte müssen vom Sammelplatze an aus drei Monate reichen, Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. Insbesondere aber gebieten wir euch, wohl darauf zu achten, daß ihr in guter Ordnung zu dem angegebenen Orte ziehet und euch nicht unterstehet, irgend etwas zu nehmen außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 3. Sachsenkriege. Karls Reich erstreckte sich anfangs über das heutige Frankreich, Baden, Württemberg, Bayern und Thüringen. Er hatte sich das hohe Ziel gesteckt, alle germanischen Stämme zu einem Reiche zu vereinigen und in diesem Reiche die christliche Kirche zur Herrschaft zu bringen. Zu feiner Zeit waren es von allen germanischen Völkern nur noch die Sachsen, die als Heiden in aller Selbständigkeit fortlebten. Sie wohnten zwischen Rhein und Elbe und beunruhigten die benachbarten Franken durch häufige Einfälle. Ihren Namen haben die Sachsen von „Sachs", einem kurzen, breiten Messer, das sie an einem Gurt um die Hüfte trugen. Woher sie gekommen, weiß man nicht. Erst, nachdem der Name Cherusker verschwunden ist, hört man von ihnen. Wahrscheinlich, nahmen um diese Zeit alle germanischen Völker, die zwischen Rhein und Elbe wohnten, den Namen „Sachsen" an. Sie zerfielen in Westfalen, Ostfalen und Engern. Die Engern wohnten zu beiden Seiten der Weser, westlich von ihnen die Westfalen, östlich die Ostfalen. Dazu kamen noch die Nordalbinger in Holstein. „Die Sachsen haben nie Könige gehabt, sondern sie lebten wie die alten Germanen unter ihren Grafen und Edelingen. Nur im Kriege vereinten sie sich unter freigewählten Herzögen." Die Grenze zwischen den Sachsen und den Franken zog sich meist in der Ebene hin und war nicht genau festgesetzt. Da wollten denn Raub, Mord und Brand auf beiden Seiten kein Ende nehmen. Karl beschloß daher, die Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu zwingen. Von beiden Seiten wurde der Krieg mit großer Erbitterung geführt. Die Sachsen stritten für ihren Wodan und ihre Freiheit, die Franken für das Kreuz und ihre Weltherrschaft. Mit einem wohlausgerüsteten Heere zog Karl 772 ins Sachsenland und verwüstete alles mit Feuer und Schwert. Auch zerstörte er die Feste Eresburg (westlich von Kassel) mit der Jrmiusäule. Diese Säule war ein riesenhafter Baum, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug und daher göttlich von ihnen verehrt würde. Dann brang er bis an die Weser vor und machte hier Frieden mit bert Sachsen. Unter Anführung Wibukiubs, eines Ebelings der Westfalen, empörten sich die Sachsen zu wieberholten Malen gegen Karl, der sie mit Gewalt zur Taufe sowie zur (Entrichtung des „Zehnten" ihres jähr-
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