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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 29

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 29 — 1 Sachsen war auch in einer besonders schlimmen Lage. Während z. B. am Rhein und an der Donau seit der Römerzeit Städte vorhanden innren, fehlten sie in Sachsen gänzlich. Hier lebten die Leute in bäuerlichen Verhältnissen über das ganze Land zerstreut. Die Fußtruppen der Sachsen waren gegen die Reiterscharen der Ungarn gar nicht zu verwenden. Eines Tages gluckte e* Heinrichs Leuten, einen vornehmen Häuptling zu fangen. Ten gab der König nicht eher los, bis ihm die Ungarn einen Waffenstillstand auf neun Jahre bewilligten wofür Heinrich versprach, ihnen einen jährlichen Tribut zu entrichten. 5. Heinrich schasst Zufluchtsstätten. Während des Waffenstillstandes keß Heinrich in Sachsen Burgen anlegen, wie Quedlinburg und Nordhausen, und vorhandene Bischofssitze, Pfalzen und Klöster mit Mauern und Wällen umgeben, z. B. Goslar und Merseburg. Diese befestigten Plätze aber erschienen den an Freiheit gewöhnten Deutschen wie Gräber, und sie hatten keine Lust, darin zu wohnen. ' Da besahl Heinrich zu losen. Bon je nenn Mann mußte einer in die Burg ziehen. Die anderen acht aber mußten den Acker bestellen und den dritten Teil der Ernte in die festen Plätze bringen. Dies geschah deshalb, damit das Landvolk, wenn es zur Kriegszeit in den festen Plätzen Schutz suchte, hier auch aus längere Zeit Lebensmittel vorsände. Die Leute in der -bürg erhielten den Namen „Bürger". Der König verlieh ihnen manche Vorrechte, schenkte ihnen Ländereien und Forsten und verlegte Messen und Märkte in die Burgen. 6. Heer. Sodann benutzte Heinrich die Zeit des Waffenstillstandes zur Ausbildung seines Heeres. Zunächst wurde der Heerbann erneuert; aber das genügte nicht. Um den Ungarn erfolgreich entgegentreten zu können, mußte Heinrich eine tüchtige Reiterei haben. Darum verordnete er, daß feine Vasallen mit ihren Dienstleuten von Zeit zu Zeit zu Pferde erschienen; dann wurden Kampf-Übungen in Reih und Glied angestellt. Gewöhnlich bildete Heinrich zwei Parteien, die gegeneinander fochten. Jede Partei hatte ein gemeinschaftliches Abzeichen und eine gemeinsame Kaffe, aus der die Gefangenen wieder eingelöst wurden. „Seitdem verlor der Kriegsdienst zu Fuß allen Glanz und alle Ehre, aus dem Volksheere wurde ein Ritterheer, und aus den Kampfübungen. der Reiter gingen allmählich die Turniere oder Ritterfpiele hervor." 7. Der Kamps gegen die Wenden. Um feine Reiter noch besser einzuüben, bekämpfte Heinrich die Wenden, die oft die östliche Grenze des Sachsenlandes beunruhigten. Als Heinrich 927 mit feinem Heere über die Elbe ging, zogen sich die Wenden eiligst in ihre Hauptstadt Brennabor (Brandenburg) zurück, wohin ihnen die Sachsen wegen der vielen Sümpfe nicht folgen konnten. Schon triumphierten die Wenden. Plötzlich trat jedoch Frost ein, und Heinrichs Scharen drangen auf dem Eise bis unter die Mauern der Stadt vor. Nach kurzer Belagerung mußten sich die Wenden ergeben. Auch andere slawische Stämme unterwarf Heinrich; er griff sogar Böhmen au und drang bis Prag vor. Da drohte ein Aufstand alles zu vernichten. Die Empörer wurden aber in der blutigen Schlacht bei Lenzen 929 besiegt. Um die Grenze zu sichern, gründete Heinrich die Nordmark und die Burg Meißen (928). Durch diese Erfolge wurde die 928 Macht des Königs bedeutend erweitert und die Elbe für Deutschland gewonnen. 8. Sieg über die Ungarn. 933. Die neun Jahre des Waffenstillstandes waren zu Ende. Als nun wiederum die Gesandten der Ungarn erschienen und
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