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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 42

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 42 — c) Kaiserkrönung. In Rom wurde Friedrich vom Papst ohne Wissen der Römer zum Kaiser gekröut. Aus die Kunde davon überfielen die Römer die feiernden Deutschen. Der Kaiser und die Fürsten sprangen vom Krönungsmahle auf und trieben in Straßengefechten die Menge über die Tiberbrücke zurück. Im Getümmel stürzte der Kaiser vom Pserde. Ta eilte Heinrich der Löwe herbei und rettete ihn mit eigener Lebensgefahr. Friedrich nahm dem Löwen den Helm vom Kopfe, wischte ihm mit der Hand das Blut aus dem Gesichte und sagte: „Ich gedenke dir's!" d) Mailands Zerstörung. Noch fünf „Römerzüge" unternahm Friedrich. Auf dem zweiten Znge belagerte er t>;e widerspenstige und stolze Stadt Mailand. Die Bürger leisteten tapferen Widerstand. Endlich zwang sie jedoch der Hunger, sich auf Guade oder Ungnade zu ergeben. Am nächsten Morgen kamen der Bürgermeister und die vornehmsten Edelleute in das Lager des Kaisers. Sie alle gingen barfuß und trugen bloße Schwerter auf dem Nacken. Ihnen folgten in langen Büßerhemden 300 Ritter, die dem Kaiser die Stadtschlüssel und die Fahnen überbrachten. Zuletzt kam das Volk mit Stricken um den Hals, als ging es zum Galgen. Alle knieten demütig vor dem Kaiser. Doch dieser war durch den heftigen Widerstand der Einwohner so erbittert, daß er sich durch keine Bitte zur Milde bewegen ließ. Die Bürger mußten sämtlich die Stadt verlassen, die nun den kaiserlich gesinnten Nachbarstädten zur Plünderung und Zerstörung übergeben wurde. 4. Heinrich der Löwe, der letzte Sachsenherzog, a) Bedeutung. Der mächtigste Lehnsmann des Kaisers war Heinrich der Löwe. Anfangs besaß er nur das Herzogtum Sachsen. Später gab ihm der Kaiser für treue Dienste auch das Herzogtum Bayern zurück. Dazu unterwarf sich Heinrich noch Mecklenburg und Pommern, drängte die Slawen zurück und besiedelte das Land mit Deutschen. Lübeck verdankt ihm seine Größe, München seine Gründung. In der Stadt Braunschweig hatte er seine Burg, vor der er einen ehernen Löwen mit offenem Rachen aufrichten ließ. Lange Zeit war er mit dem Kaiser eng befreundet. Aber nach einigen Jahreu trat zwischen Heinrich und dem Kaiser eine Verstimmung eiu. b) Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften-mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Iii. stellte sich auf die Seite der Städte, die sich zürn lombardischen Städtebund vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Bundesfestung wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. Ju ferner Not suchte der Kaiser Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine säst königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. Darum verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiterangriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen
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