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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 45

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 45 — 1 Ermessen einem tapferen Manne bald aus diesem, bald aus jenem Geschlecht. So kam die Markaraffchaft im Jahre 1089 unter Kaiser Heinrich Iv. an den Grafen Heinrich von Eilenburg aus dem Geschlechte der Wettiner und später an seinen ©ohn Heinrich Ii. 9cach dessen Tode verlieh Kaiser Heinrich ^. die Mark dem Grafen Wiprecht von Groitzsch, aber Konrad von Wettin, ein Vetter Heinrichs von Eilenburg, machte Wiprecht den Besitz streitig und bemächtigte sich 1123 mit Hilfe des mächtigen Sachsenherzogs Lothar der Herrschaft, die er auch behielt, da der Kaiser bald darauf starb und Lothar, Konrads Beschützer, Kaiser wurde. Die Wettiner stammten aus dem Nordschwabengau zwischen Harz und Saale, wo sie mehrere Grafschaften besaßen. Hier liegt auch die Burg Wettin, nach der sie genannt wurden. Seit jeher hatten sie an den Kämpfen gegen die ^ Slawen lebhaften Anteil genommen. Sie find vom Jahre 1089 an bis zum loso Jahre 1918 im Besitz der Mark Meißen und der daraus hervorgegangenen Länber gewesen. 2. Konrad von Wettin, der erste erbliche Markgraf von Meißen. (1123—1156.) 1123 Konrab würde der eigentliche Begrün der der wettmachen Macht. Anfangs war sein Besitztum nur klein, aber mit Glück und durch Geschick vergrößerte er es währenb seiner Regierung, so daß es schließlich vom Erzgebirge bis zum Harz, von der Neiße bis zur Saale reichte. Dem Kaiser und dem Reiche leistete er große Dienste. Er kämpfte für den Kaiser in Italien und in Polen, sowie gegen die Wenben an der Ostsee. Dem Zuge der Zeit folgenb, unternahm er eine Wallfahrt in das Heilige Land. Leider teilte er vor feinem Tode feine Länder unter feine fünf Söhne und hob damit die Einheit des wettinifchen Besitzes wieder auf. Dann legte er die Regierung nieder und trat als Mönch in das Kloster auf dem Petersberge bei Halle ein, das er schon vorher mit reichen Stiftungen bebacht hatte. Hier starb er kurz barauf. Die Erbteilung nahm Konrab vor, ohne den Kaiser Friedrich Barbarossa um seine Zustimmung zu fragen. Er sah also seine Länber nicht als Lehen des Kaisers, fonberu als sein Eigentum an, über das er frei verfügen und das er auf seine Söhne vererben konnte. Da es der Kaiser geschehen ließ, so war bamit die Mark Meißen erbliches Eigentum der Wettiner geworben und ist es auch geblieben, obwohl spätere Kaiser sie mehrmals wieber als Reichslehen ansehen und einziehen wollten. 3. Otto der Reiche (1156—1190). Bei der Teilung der wettiuischen Länder durch Konrad war die Mark Meißen an Otto, Konrads ältesten Sohn, gefallen. Während seiner Regierung wurde der Silberreichtum des Erzgebirges entdeckt. Otto hatte das Kloster Altzella bei Nossen gegründet und mit reichem Landbesitz ausgestattet. Beim Urbarmachen des Klosterwaldes stieß man auf große Lager von Silbererz. Die Kunde von diesen Erzfunden zog Bergleute aus dem Harz herbei, die sich hier niederließen und nach Silber gruben. Ihre Ansiedelung schützte Otto durch eine Burg und durch Mauern, den Ansiedlern aber verlieh er mancherlei Freiheiten und Rechte. So entstand (um 1180) die Stadt Freiberg. Otto aber erhielt den Beinamen „der Reiche".
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