Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 126

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 126 - erhielt die Festung den Obersten Gneisenau zum Befehlshaber. Nettelbeck wurde dessen Ratgeber. Überall stand er an der Spitze, er half bei der Befestigung der Stadt, machte Ausfälle mit und gab sein ganzes Vermögen her, um die Soldaten während der Belagerung zu verpflegen. b) Blücher. Ter Bravste aller Braven jener Zeit aber war Leberecht Blücher. Dieser Held wurde 1742 zu Rostock in Mecklenburg geboren. Sein Vater war Gutsbesitzer. Im Alter von 14 Jahren kam Leberecht zu Vex-wandten nach der Insel Rügen, die damals den Schweden gehörte. Hier sah er zum erstenmal Husaren, und sofort beschloß er, auch solch ein schmucker Soldat zu werden. Seine Verwandten wollten aber davon nichts hören. Da ging er heimlich davon und ließ sich bei den Schweden anwerben. Doch trat er nach zwei Jahren in das preußische Heer ein. Er machte nun den Siebenjährigen Krieg mit. Als er jedoch einmal beim Ausrücken übergangen wurde, erbat er sich in trotzigen Worten seinen Abschied. Friedrich Ii. bewilligte ihm diesen mit den Worten: „Der Rittmeister von Blücher ist seiner Dienste entlassen und kann sich zum Teufel scheren." 13 Jahre verbrachte nun Blücher in friedlicher Tätigkeit auf seinem Landgute. Doch länger hielt er es nicht ans. Nach dem Tode Friedrichs Ii. trat er wieder als Major in Dienst. An dem Kriege gegen Frankreich 1806 nahm er als General teil. Als bei Jena und Auerstädt das preußische Heer geschlagen war, führte er ans dem Rückzüge die Nachhut. Von ollen Seiten hart bedrängt, wandte er sich nach Norden und suchte Schutz in Lübeck. Mit seinen 15 000 Mann verteidigte er sich hier noch wacker gegen ein feindliches Heer von 80 000 Mann. Doch bald unterlag er der Übermacht und mußte sich mit dem Rest seiner Armee ergeben. Dem Berichte aber fügte er eigenhändig hinzu: „weil ich kein Brot und keine Munition mehr habe." 6. Königin Luise auf der Flucht. Die Königin hatte ihren Gemahl ins Feldlager begleitet. Am Tage der unglücklichen Schlacht bei Jena und Auerstädt jedoch reiste sie über Magdeburg nach Berlin. Allein hier war sie bald nicht mehr sicher. Die Flucht mußte bis nach Königsberg fortgesetzt werden. Die Aufregung und die Sorge ums Vaterland warfen die edle Königin aufs Krankenbett. Aber das französische Heer kam immer näher, und die Königin sah sich noch einmal zur Flucht gezwungen. Mitten im kalten Winter und bei dem fürchterlichsten Sturme und Schneegestöber wurde sie nun in den Wagen getragen und 20 Meilen weit über die Kurische Nehrung nach Memel gebracht. Drei Tage dauerte die schreckliche Reise. Die erste Nacht verbrachte sie auf der Kurischen Nehrung in einer Stube, deren Fenster zerbrochen waren, so daß der Schnee auf ihr Bett geweht wurde; daneben fehlte es ihr an erquickender Nahrung. Seit jener Zeit wurde sie nie wieder ganz froh und gesund. Jedoch ertrug sie das Ung uck mit Mut und Gottvertrauen. 7. Friede zu Tilsit 1807. Im Frühjahr 1807 begann noch einmal das Ringen mit Napoleon. Bei Preußisch-Eylan blieb der Kampf unentschieden, bei Friedland aber wurden die mit den Preußen verbündeten Russen vollständig geschlagen. Der Zar schloß Frieden. Der König konnte den Kampf 1807 nicht allein fortsetzen und ergab sich in sein Geschick. In Tilsit wurde über den Frieden verhandelt. Auch die Königin Luise erschien hier und bemühte sich, das Schicksal ihres Landes zu mildern. Aber es war vergebens. Napoleon
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer