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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 143

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 143 — 1 reiche, tote die beutfdje Zunge fliugt. Vom beutfdjeu Kaiser zu fingen, todten die Dichter nicht mübe geworben. Als der Kampf vorbei war, schwcmb mit biefex Hoffnung auch die anbete, daß die versprochene freie Verfassung eine Frucht der Käckpfe und Siege fein würde. Der österreichische Staatskanzler Metternich brachte es vielmehr bahnt, daß bte Fürsten in biesen Bestrebungen nur broheube Revolutionen sahen, die man nieberhalten müsse. Da besonders Hochschullehrer und Studenten von beutfcher Einheit und von Freiheit rebeten und schwärmten, bot man gegen sie die Polizei auf. Die Stnbentenvetbinbungen der Burschenschaften würden verboten. Wer die beutfchen Farben trug, kam als Hochverräter auf die Festung. Zeitungen und Bücher würden streng beaufsichtigt und auf ihren Inhalt- sorgfältig geprüft. (Zenfur.) Eine befonbere Behörbe hatte die bemagogischen Umtriebe zu bekämpfen. Auch das Turnen würde verboten und der Tnrttvater Jahn verbannt. Die Polrzei überwachte sogar Stern als verbächtig. Ernst Moritz Arndt bürste seine Stubenten nicht mehr lehren. Fritz Reuter und mandjer anbere Stubent würde erst zum Tode verurteilt und dann zu langjähriger Festungshast begnabigt. 2. Die deutsche Revolution 1848 und 1849. 1. Verfassungsfrage. Ja fast allen Länbem regierten bamals die Fürsten nach ihrem eigenen Willen. Sie gaben Gesetze und legten Steuern auf, ohne die Meinung des Volkes zu hören. (Unbeschränkte Monarchie.) Nachbem aber das Volk in den Freiheitskriegen sein Blut für das Vaterlcmb vergossen hatte, erhoffte es für sich auch eine größere Freiheit. Vor allem wünschte es, durch selbstgewählte Vertreter bei Beratung der Gesetze sowie Feststellung der Steuern seinen Willen zum Ausbruck zu bringen. (Beschränkte Monarchie.) Sachsen hatte 1831 eine Verfassung erhalten. In Preußen hatte Friedrich Wilhelm Iii. dem Volke bte gewünschte Verfassung in Aussicht gestellt, aber nicht gegeben. Auch sein Sohn Friedrich Wilhelm Iv. wollte anfangs von einer solchen nichts wissen, ba er fürchtete, durch die Einrichtung einer Volksvertretung von seiner königlichen Macht zuviel einzubüßen. 2. Die Aufstände. Im Februar 1848 war in Frankreich toieberum eine Revoltion ausgebrochen. Man hatte den König versagt und eine Republik errichtet. Die Nachrid)t bation zünbete and) in Deutschland. Die Unzufriebenheit war auch hier überall groß. Zuerst kam es in Wien zu heftigen Unruhen, eine Woche später in Berlin und fast gleichzeitig auch in München. In Berlin errichtete das Volk Barrikaben, und es fanben blutige Straßenkämpfe statt. Auch in Hannover, Hessen und Mecklenburg brachen Aufstäube aus. Sachsen hatte zwar bereits 1831 eine Verfassung erhalten, aber bereu Bestimmungen waren noch nicht in allen Stücken durchgeführt. Es blieb am längsten ruhig, aber im Mai 1849 brach boch auch hier bet Aufruhr los, befonbers in Dresben fanben heftige Straßenkämpfe statt. Der König war au] den Königstein geflohen. Da das säd)sische Heer zu b er selben Zeit in Schleswig-Holstein gegen die Dänen kämpfte, so mußte man preußisches Militär herbeirufen, mit bessen Hilfe der Aufstanb schließlich niebergeworfen würde. Unter benen, die bamals aus Sachsen fliehen mußten, weil sie sich am Ausstaube beteiligt hatten, befanben
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