Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 150

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 150 — nach schweren Kämpfen vernichtet. Nach Weihnachten begann die Beschießung der Stadt. Da sahen die Franzosen ein, daß längerer Widerstand nutzlos war. 1871 Am 28. Januar ergab sich Paris. Schon am 27. September war Straßburg gefallen. Metz hatte am 27. 1870 Oktober seine Tore geöffnet, und 170 000 Mann waren in Gefangenschaft geraten. Nun war Frankreichs Macht gebrochen. 7. Friede. Gleich an die Übergabe von Paris schloß sich ein Waffenstillstand, 1871 dem dann am 10. Mai 1871 der Friede zu Frankfurt a. M. folgte. Frankreich mußte das Elsaß und den deutschen Teil Lothringens abtreten und 4000 Millionen (4 Milliarden) Mark Kriegskosten zählen. Die deutschen Truppen kehrten nun in ihre Heimat zurück; überall wurden sie mit Jubel empfangen. Am glänzendsten war jedoch der Einzug der Truppen in Berlin. Die ganze Stadt war mit Fahnen, Laubgewinden und Kränzen geschmückt, und eiue halbe Million Fremder war zu dieser Festlichkeit herbeigeeilt. Als bleibendes Andenken wurde später die Siegessäule errichtet. 6. Das neue Deutsche Reich» 1. Aufrichtung des Deutschen Reiches. Die gemeinsamen Siege aller deutschen Völker hatten das Gefühl der Zusammengehörigkeit lebhaft geweckt; überall brach das Verlangen nach Einigkeit mächtig hervor. Die Fürsten, allen voran der König Ludwig Ii. von Bayern, sowie die Völker richteten daher an König Wilhelm die Bitte, den deutschen Kaisertitel anzunehmen. Der König 18.3cm. erfüllte den allgemeinen Wunsch, und am 18. Januar 1871 wurde das im 1871 Jahre 1806 zusammengesunkene Deutsche Reich neu errichtet. Die bedeutungsvolle Feier fand, während noch vor Paris die Kanonen donnerten, im Schlosse zu Versailles statt. Im großen Spiegelsaale war ein Altar hergerichtet worden. Um 1% Uhr erschien der König mit dem Kronprinzen, vielen Fürsten, Ministern und Generalen und stellte sich mit ihnen vor dem Altar auf. Eiu kurzer Gottesdienst wurde abgehalten. Dann trat der König vor und erklärte mit lauter Stimme vor den versammelten Offizieren und den mit dem Eisernen Kreuze geschmückten Knegent, daß er die ihm von den Fürsten und dem Volke dargebotene Kaiserkrone annehme. Gleich darauf verlas Graf Bismarck die Ernennung König Wilhelms zum Deutschen Kaiser. Zum Schlüsse trat der Großherzog von Baden vor und rief: „Seine Majestät der Kaiser Wilhelm lebe Hoch!"- Die ganze Versammlung stimmte dreimal begeistert in diesen Ruf ein, und die Musik spielte: „Heil dir im Siegerkranz." — So war denn nun endlich erfüllt, was das deutsche Volk so lange ersehnt hatte! Der alte Barbarossa war erwacht, die gsaben — Hader und Zwietracht — waren verschwunden, und der längst verwelkte Baum — das Deutsche Reich — begann unter dem Zepter des Kaisers zu grünen und zu blüben. 2. Aus der Verfassung des Deutschen Reiches. Das Deutsche Reich, das als Kaisertum von 1871 bis 1918 bestand, war ein Bundesstaat, zu dem 26 Staaten gehörten. Das Oberhaupt war der König von Preußen als erblicher Deutscher Kaiser. Unter seinem Oberbefehl standen Heer und Marine. (£r konnte Krieg erklären und Frieden schließen. Er ernannte die Reichsbeamten, berief, eröffnete, vertagte und schloß den Reichstag. Die gesetzgebende Gewalt hatten der Bundesrat und der Reichstag. Der Bundesrat bestand aus den Vretretern der deutschen Bundesfürsten. Der Reichs-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer