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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 167

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 167 — 1 Um die kleineren Einkommen zu entlasten und die Steuer gerechter zu verteilen, wurde in Preußen die steigende Einkommensteuer auf Grund dtr Selbsteinschätzung eingeführt. Je größer ein Einkommen war, desto starker wurde es besteuert. Ein Verdienst bis zu 900 Mark blieb steuerfrei. Wer mehr als 3000 Mark Einkommen hatte, mußte selbst der Steuerbehörde darüber genaue Angaben machen. 11. Unser Verhältnis zu anderen Mächten. Der Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien blieb bestehen. Dagegen wurde der sogenannte Rückversicherungsvertrag mit Rußland, der jedem der beiden Staaten ^ im Falle eines Angriffes die Neutralität des anderen versprach, unter dem Reichskanzler Eavrivi nicht erneuert. Dadurch wurde Rußland in die Arme Frankreichs ge-trieben, so daß wir nun von Westen und Osten bedroht waren. Denn Frankreich wartete nur auf eine Gelegenheit, sich für 1870 zu rächen. Auch unser Verhältnis zu England verschlechterte sich. Der deutsche Kaufmann brachte die Erzeugnisse unserer hochentwickelten Industrie in viele Orte des Auslandes, wo früher nur Engländer ihre Waren abgesetzt hatten. Deutschland wurde zur zweiten Industrie- und Handelsmacht der Welt. Das erregte Englands Handelsneid. Auch durch unsere wachsende Flotte sah sich England bedroht. Der schlaue König Eduard schloß mit Frankreich eine bundesähnliche Freundschaft und vereinigte nach und nach alle Großmächte außer Österreich zu einem Ring, der uns umschloß, so daß wir ziemlich vereinsamt dastanden. England aber, das auch ein Bündnis mit Japan hatte, wurde zi m Herrn der Weltlage. 4. Sachsen als Glied des Deutschen Reiches. 1. König Johann. Als im Jahre 1871 Sachsen ein Glied des neuen Deutschen Reiches wurde, regierte König Johann noch. (S. 140.) Unter ihm leitete sich noch die neue Ordnung der Dinge ein. Die sächsische Armee wurde ein Teil des Reichsheeres (Xii. Armeekorps). Post-, Telegraphen- und Zollwesen gingen in Reichsverwaltung über. In den Bundesrat hatte Sachsen nun vier Vertreter zu schicken, für den Reichstag Hatte es 23 Abgeordnete zu wählen. Am Ende seiner Regierung unterzeichnete König Johann noch ein neues Schulgesetz, durch das in der Folgezeit Volksschule und Volksbildung einen großen Aufschwung nahmen. Hochbetagt starb er 1873. 2. König Albert (1873—1902). Johanns ältester Sohn und Nachfolger Albert hatte schon als der Führer der Sachsen im Deutschen Kriege 1866 Tüchtiges geleistet, dann aber besonders im Deutsch-französischen Kriege bei St. Privat und als Führer der Maasarmee wie auch vor Paris seinen Feld-hermruhm begründet. Nach dem Kriege hielt er, vom Kaiser durch Ernennung zum Feldmarschall ausgezeichnet, an der Spitze.seiner Truppen seinen Einzug in Dresden. Als König war er eine der festesten Stützen des Deutschen Reiches. Kaiser Friedrich Iii. war ihm in treuer Freundschaft zugetan, und Wilhelm Ii. hat ihn selbst seinen väterlichen Freund und Berater genannt. Seine Fürsorge als König galt zuerst seiner Armee. In Dresden erstand für sie ein ganzer Stadtteil, die nach ihm genannte „Albertstadt", die ans Kasernen, Waffenhäusern, Vorratsgebäuden, Pulverfabriken und anderen Bauten für militärische Zwecke besteht. Aber auch für fein Land und Volk sorgte er aufs beste. Staunenswert
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