Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische und römische Geschichte - S. 38

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
38 Der Peloponneslsche Krieg. wetteiferte, den schönen und reichen Knaben zu verwöhnen. Er weigerte sich, das Flötenspiel zu lernen: es verzerre das Gesicht und tauge höchstens für Thebaner, die doch nicht zu reden wüßten; alsbald kam in Athen die Flöte aus der Mode. Der Frachtfuhrmann hemmte die Pferde, weil der auf der Straße würfelnde Knabe eigensinnig erst seinen Wurf tun und nachzählen wollte. Je älter er wurde, desto mehr wurde der Ehrgeiz in ihm übermächtig. Durch tolle Streiche lenkte er die Aufmerksamkeit auf sich, dann durch die kostbaren Pferde, die er für das Kampfspiel in Olympia einfahren ließ, aber auch durch Tapferkeit. Er schmückte sein Haus, wie man sonst nur Staatsgebäude schmückte, und erschien auf dem Markt in schleppendem Purpurgewand; sein goldener Schild zeigte den Liebesgott mit dem Blitz: er fühlte sich als den allgemeinen Liebling. 2. Gesandte der Stadt Segesta auf Sizilien suchten in Athen Hilfe gegen eine Nachbarstadt. * *Die Griechenstädte auf der schönen, fruchtbaren Insel Sizilien und in „Großgriechenland" waren zu großem Reichtum gelangt. Tempel von übermäßiger Größe schmückten sie; Philosophie und Beredsamkeit blühten, und die Spottlust der „Sikelioten" war nicht minder berühmt als die Kochkunst der Sybariten. Syrakus aber beherrschte das Tyrrhenische Meer und wurde bald die größte Stadt □ der 2belt.q Alkibiades plante, das glanzvolle Syraküs zu erobern, von Sizilien aus ein großes Reich zu gründen und sich zum König des Mittelmeers aufzuschwingen. Seine Beredsamkeit riß die Athener fort. Als Admiral einer stattlichen Flotte stach er in See. 3. Kurz vorher hatten junge Leute den Gottesdienst verhöhnt und Hermesbilder verstümmelt, die auf den Straßen und Plätzen Athens standen. Man beschuldigte Alkibiades, an diesem Frevel teilgenommen zu haben, und ries ihn heim. Aber er entwich; abwesend verurteilten ihn die Athener zum Tode. „Ich will ihnen zeigen, daß ich noch lebe," rief er und ging zu den Spartanern. Jahr und Tag belagerten die Athener Syrakus. Auf Alkibiades' Rat schickte Sparta der bedrängten Stadt Hilfe. Die athenische Flotte wurde im Hafen von Syrakus geschlagen; das Landheer geriet 318 in Gefangenschaft. 200 Schiffe waren verloren, 60000 Mann tot oder in die Knechtschaft verkauft.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer