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1. Griechische und römische Geschichte - S. 44

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
44 Der Peloponnesische Krieg. * *5. Der jüngere Kyros und Xenophon. 1. Dem Großkönig Artarerres Ii. hatte sein Bruder Kyros nach Krone und Leben getrachtet. Darum hatte er ihn eingekerkert. Als er ihn aus die Fürbitte ihrer Mutter wieder freiließ, sammelte der Gekränkte in seiner kleinasiatischen Statthalterschaft ein Heer, um seinen Bruder zu stürzen. Im Peloponnesischen Krieg hatte er die Spartaner unterstützt; die schließliche Niederlage Athens war zum guten Teil sein Werk. Darum strömten ihm jetzt aus Sparta und dem Peloponnes zahlreiche Söldner zu; aber auch aus Attika. Die Griechen liebten den schönen Fürstensohn, der ihre Sprache und Bildung schätzte, der niemals sein Wort brach und die Götter anflehte, ihn leben zu lassen, bis er im Kriege wie im Wohltun alle Nebenbuhler überwinde. Den fleißigen Athenern gefiel seine Vorliebe für Gartenbau und Baumzucht und sein Grundsatz, sich nicht zu Tisch zu setzen, ehe er sich in Schweiß gearbeitet habe. Auch der junge Tenophon hat an seinem Feldzug teilgenommen und in seinen Schriften das Bild des morgenländischen Königssohnes verewigt. 2. An der Spitze von 10000 Hopliten und 100000 Barbaren nebst zwanzig Sichelwagen zog Kyros auf der „Königsstratze" von Sardes durch die Taurus-Pässe in das üppige Kilikien (Cilicien), von da durch die Kilikische Pforte am Westrande des Amänus-Gebirges Mesopotamien zu: ungefähr auf der Linie der heutigen Bagdad-Bahn. Erst in Syrien erfuhren die Hellenen, daß es dem Könige gelte; aber sie konnten nicht mehr zurück. Auf dem linken Euphrat-llfer ging es nun durch die baumlose Heide mit ihren Wohl-gerüchen, ihren Wildeseln und Gazellen, Straußen und Trappen, weiterhin durch Steppen, wo Korn und Mehl ausging und die Söldner — mit Fleisch vorlieb nehmen mußten, bis sich Gelegenheit gab, Hirsebrot und Palmwein zu kaufen. Nirgends stieß man auf Widerstand. 3. Nicht weit mehr von Babylon trat Artarerres dem Bruder ent-401 gegen. In der Abendschlacht bei Kunara warfen die Griechen auf ihrem Flügel den Feind ohne Verlust zurück. Aber Kyros selbst fuhr, als er entblößten Hauptes, seiner Garde gepanzerter Ritter voraus, auf Artaierxes losstürmte, eine Lanze in die Stirn. Über dem Leichnam ihres Herrn starben seine Getreuen, seine „Tischgenossen", eines freiwilligen Heldentodes.
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