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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
10 Die Reformationszeit. Sie verwarfen Kirche und Gottesdienst, die Kindertaufe und alle Gesetze und Gebräuche, die nicht in der Bibel vorgeschrieben seien. Das heiligste Buch war ihnen die Offenbarung Johannis. Bei eifrigem Bibellesen und der Predigt „erweckter" Brüder wollten sie freie, fromme Gemeinden bilden. Ein Bäcker aus Harlem, dann der Schneider Johann von Leyden waren ihre Führer. Sie vertrieben Katholiken und Protestanten aus der Stadt, zogen ihr Vermögen ein, verwüsteten Kirchen, verbrannten Bücher und alte Urkunden, führten Gütergemeinschaft und Vielweiberei ein. Nach sechzehnmonatiger Belagerung wurde das „Königreich Jerusalem" von dem Bischof von Münster mit Hilfe anderer Fürsten zerstört, □ seine Häupter martervoll hingerichtet.□ 4. Karls V. Kriege und die Augsburger Konfession. 1. Seitdem die Kriege mit England aufgehört hatten, suchten die Franzosen in Italien Fuß zu fassen. Ihr jugendlicher König Franz I. nahm Mailand und die Lombardei ein; in der Absicht, dieses deutsche Lehen zurückzuerobern, hatte Karl V. den Wormser Reichstag berufen. Ritter und Söldner aus den Ländern beider Monarchen zogen über die Alpen. Trotz Karls feindseliger Haltung gegen Luther eilten die deutschen Bauernsöhne unter seine Fahnen und zogen unter Georg von Frundsberg auf bisher unbegangenem Pfad über die Alpen: zwei Landsknechte gingen vor und hinter ihm, durch eine Lanze, die sie an beiden Enden hielten, den dicken Herrn vor dem Absturz bewahrend. Als Franz Pavia umschloß, stürmten die Kaiserlichen, Deutsche und Spanier, sein Lager. In zwei Morgenstunden war das stattliche Heer vernichtet, Franz gefangen. „Alles ist verloren, nur die Ehre nicht," schrieb er seiner Mutter. 2. Als der junge König von Ungarn und Böhmen in einer großen Türkenschlacht siel, gewann sein Schwager, Karls V. Bruder Ferdinand, Böhmen und einen Teil Ungarns: mit Spanien, den Niederlanden, Mailand und Unteritalien, der deutschen Kaiserkrone und den amerikanischen Ländern, die eben jetzt erobert wurden, besaßen die Habsburger ein Reich, darin die Sonne nicht unterging. * O Diese ungeheure Ausdehnung der habsburgischen Macht verwickelte Deutschland in die großen Welthändel und machte es zum Schauplatz jahrhundertelanger Völkerkämpfe; Frankreich wurde der
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