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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 17

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Albrecht Dürer. I 71—5. 17 her nie erreichte Höhe gehoben. In seinem „Marienleben" besonders hat er sein reiches Gemüt bekundet. Wer hätte nicht seine Lust an der „Ruhe in Ägypten": wie ein deutscher Zimmermann behaut der heilige Joseph im Hof eines deutschen Hauses einen Trog, während Engelknaben eifrig die Späne zusammenlesen und nebenbei zu fröhlichem Spiel Mutze finden; die heilige Jungfrau aber im Schmuck ihrer hellen Locken sitzt wie eine deutsche Hausfrau am Spinnrad, vor sich die Wiege ihres Kindes, die von Schutzengeln umringt ist; in den Lüften schwebt Gott Vater im wallenden Mantel, die Weltkugel in der Linken, die Rechte zum Segen erhoben, unter ihm die Taube des Heiligen Geistes. Ein unvergleichliches Werk ist ein Christuskopf mit der Dornenkrone (Ecce homo!). Dürers berühmtester Kupferstich ist neben dem heiligen Hieronymus im Gehäuse der geharnischte Ritter mit Hund und Lanze, der durch den felsichten Wald Hin-reitet, seiner Pflicht nach, unbekümmert um Tod und Teufel, die ihn lauernd umgeben: ein deutscher Mann, wie Albrecht Dürer selbst einer war. 4. Denn der deutsche Meister nahm an den Vorgängen im öffentlichen Leben, zumal im Reich, ebenso warmherzigen Anteil wie an dem Wohlergehen seiner Freunde; auf mehreren Bildern bezeichnet er sich stolz: „ein Deutscher". Ein Jahr hielt er sich in Venedig auf, von den Malern hochgeehrt, wohl auch beneidet. Mächtig fesselte ihn das schöne Land: „Wie wird mich nach der Sonnen frieren!" schrieb er einem Freunde. Zahlreiche Große wollten von ihm gemalt sein; Kaiser Mar schenkte ihm seine Freundschaft. Noch auf seinem letzten Reichstag zu Augsburg scch ihm der „teure Fürst" zu einer Zeichnung. Auch zu Karlv. reiste Dürer, als er auf der Reise nach Worms in die Niederlande kam. 57 Jahre alt, starb Dürer in seiner Vaterstadt. Dort verwahrt das Dürerhaus seine unschätzbaren Entwürfe. 5. Mit- und Nachwelt stellten ihm höchstens den jüngeren Hans Holbein an die Seite, der in Basel und in England lebte. In Nürnberg selbst wirkten in jenem Jahrhundert eine stattliche Anzahl Meister in Kunst und Kunstgewerbe: der Steinmetz Adam Kraft schuf das Sakramentshäuschen in der Lorenzkirche, der Erzgietzer Peter Bischer das Sebaldusgrab; der Goldschmied Wenzel Iamnitzer bildete Pokale und Tafelaufsätze, Schmuckkästchen und Standuhren (nebst „Nürnberger Eiern"), Kruzifixe und Harnische: Keller, Geschichte. Ausgabe L. Teil Iii. 2
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