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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 29

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Elisabeth und Maria Stuart. Ii 42—5. 29 bcrte nicht, daß einige Führer des Adels den hochmütigen Jüngling erwürgten und das Haus bei Edinburg, in dem er krank gelegen hatte, in die Luft sprengten. Ein Vierteljahr später vermählte sich die verblendete Frau mit dem Haupte der Mörder, dem Grafen Bothwell. Das Volk war entrüstet; der Adel erhob sich gegen sie. Von ihren Truppen verlassen, ward sie gefangen genommen, auf einem einsamen Bergschlosse verwahrt und zur Abdankung gezwungen. Sie entkam; aber ein unglückliches Treffen brach ihren Mut. Tag und Nacht ritt sie, nur von Haferbrot sich nährend, durch Heiden und Wälder an die Küste und fuhr auf einem Boot über den Solway-Busen nach England. 5. Allein die englische Regierung nahm die gehaßte Thron-bewerberin in Gewahrsam. * O Elisabeth war Maria anfänglich nicht unfreundlich gesinnt. Aber schon im ersten Jahr nach Marias Ankunft in England wurde eine gefährliche Verschwörung entdeckt: der Herzog von Norfolk wollte die unglückliche Königin befreien, um sie zu seiner Gattin und zur Herrscherin über Schottland und England zu machen. Englische und schottische Große unternahmen wiederholt Versuche, die Gefangene auf den Thron Großbritanniens zu setzen. Damals machte die Gegenreformation in allen Ländern große Fortschritte; Maria stand mit dem Papst, mit König Philipp und den Guisen, ihren Oheimen, in enger Verbindung; Papst Pius V. sprach über Elisabeth, die „angebliche Königin von England", den Bann aus und entband ihre □ Untertanen des ihr geleisteten Eides.^ Zur Abwehr setzte das Parlament Todesstrafe auf das Einbringen päpstlicher Bullen und erklärte es für Hochverrat, bei Elisabeths Lebzeiten irgendeine Person als Thronfolgerin zu bezeichnen; ein späteres Gesetz drohte jedem, der an einem Anschlag gegen die Königin teilnehme, mit dem Tod. Die papistische Fürstin, die zu ihrer Befreiung jedes Mittel ergriff, war eine Gefahr für die englische Königin und ihre Kirche. Ein Gericht, vor dem sie des Hochverrats angeklagt wurde, verurteilte sie zum Tode. Nach langem Sträuben unterzeichnete Elisabeth den Spruch; er wurde vollstreckt, ohne daß Elisabeth den ausdrücklichen Befehl dazu gegeben hatte, der nach dem Herkommen abgewartet werden mußte, und Maria Stuart legte ihr Haupt auf den Richtblock, eine Königin bis zum letzten Atemzüge.
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