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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 41

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Wallenstein. Iii 2s—3s. 41 Da war denn dem Kaiser das Erbieten eines tschechischen Edelmanns willkommen, für ihn eine „Armada" von 15000 Mann zu Fuß und 5000 Reitern auf eigene Rosten ins Feld zu stellen. 2. Albrecht von Wallen st ein war nach dem Tode seiner protestantischen Eltern von den Jesuiten erzogen worden. * * Seine Eltern hatten der Brüdergemeinde angehört, einem Nachwuchs der hussitischen Partei. Er selbst bezog die Nürnbergische Universität Altdorf, wäre aber wegen leichtfertiger Streiche beinahe ausgewiesen (relegiert) worden. Darauf studierte er in Padua und Bolo- □ gna, wo er sich die feinen Sitten der spanischen Gesellschaft aneignete. □ Dann focht er unter Kaiser Matthias und Erzherzog Ferdinand gegen Türken und Venezianer. Zu dem großen mährischen Grundbesitz, den seine erste Gemahlin ihm zugebracht, kaufte er um einen Spottpreis über sechzig Landgüter, die in Böhmen eingezogen worden waren; der Kaiser erhob ihn zurrt Herzog von Friedland. Die ungeheuern Einkünfte seiner Besitzungen verwendete er nun zur Schaffung eines Heeres; die Verpflegung bürdete er nach Mansfelds Vorbilde den Ländern auf, durch welche die „Kriegsfurie" hinzog. Wallenstein war tschechischer Abkunft, fühlte aber als Deutscher; seine Güter bewirtschaftete er ausschließlich mit deutschen Beamten. Obgleich zum Katholizismus übergetreten („Konvertit"), baute er den Evangelischen in seiner Hauptstadt Eitschin eine Kirche. Sein religiöses Leben drehte sich um die Sterne, wie das vieler Gebildeten jener Zeit. Oft hatten Große, wie Kaiser Rudolf ü., Papst Pius V., ihre Hofastrologen, die ihnen die „Nativität", das „Horoskop" stellen, den Stand der Gestirne bei ihrer Geburt und zu anderen Zeitpunkten berechnen mußten; Kepler hat von diesen Arbeiten gelebt. * *Es war allgemeine Sitte, daß die Fürsten Aufrichtung und Unterhalt der Regimenter, deren sie bedurften, dem Oberfeldherrn überließen und dieser sie seinen Generalen und Obersten übertrug: die Kriegführung war ein großes Gelbgeschäft, das reichlich lohnte. So warb auch Wallenstein angewiesen, daß er „teils selbst das Gelt hierzu bargebe, teils oermugliche Obristen, welche von dem Ihrigen etwas zuzusetzen, bestellen möchte". 3. Die Lage des Kaisers war gefährlich genug. Die Ungarn hatten den Siebenbürger Fürsten Be thlen Gabor (Gabriel Bathory)
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