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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 17

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 17 — ein, allein es floh in feine Höhle. Herakles folgte ihm furchtlos auch dahin. Als es nun, sich umkehrend, in voller Wut an ihm emporsprang, preßte er beide Arme um den Nacken desselben, bis es erstickt war. Dann lud er es auf den Rücken und brachte es nach Mykenä zu Eurystheus. Dieser erschrak bei dem Anblicke des toten Ungetüms so, daß er befahl, Herakles solle künftig nur bis vor das Thor kommen. Der zweite Auftrag war, die lernäifche Hydra zu töten. Dies war eine ungeheuere Schlange mit 9 Köpfen, die sich im Sumpfe von Sernä aufhielt und von da aus die Herden überfiel. Herakles zog auf feinem Streitwagen, von feinem Freunde Joläos begleitet, zu dem gefährlichen Kampfe ans. Das Ungeheuer lag aber nicht am Wege, wie gewöhnlich, sondern hatte sich in feine Felsenhöhle zurückgezogen. Herakles trieb es mit glühenden Pfeilen heraus, und nun begann der Kampf. Der gewaltige Held stemmte einen Fuß auf den Leib des Tieres und schlug ihm mit der Keule einen Kopf nach dem andern ab. Aber aus jedem Stumpfe wuchsen sofort zwei neue Köpfe hervor, gleichzeitig kroch auch ein riesiger Seekrebs heran, der ihn mit seinen scharfen Scheren in die Ferse knipp. Da rief er seinen Freund Joläos zu Hilfe. Dieser zündete einen nahen Wald an und brannte mit den lodernden Baumstämmen die blutenden Hälse aus, so daß keine neuen Köpfe nachwachsen konnten. Endlich wurde das Ungeheuer überwältigt. Herakles tauchte feine Pfeile in das Schlangenblut, davon wurden sie so giftig, daß die Wunden nie heilten, welche sie verursachten. Hierauf mußte Herakles drei Jagdabenteuer in den Wildnissen der arkadischen Gebirge bestehen. Zuerst sollte er den erymanthischen Eber fangen. Dieses furchtbare Tier hauste auf dem Berge Erymanthns. Herakles trieb es mit Geschrei aus feinem Lager im tiefen Walbe, jagte es den Berg hinauf, bis es im ewigen Schnee stecken blieb, banb es und brachte es zu Eurystheus. Dieser kroch vor Angst in ein Faß, als er das Untier sah. Darnach sollte er die Hindin (Hirschkuh) der Artemis sangen. Sie hatte em goldenes Geweih und eherne Füße, mit denen sie ohne zu ermüden blitzschnell dahineilen konnte. Herakles jagte ihr ein ganzes Jahr nach. Als ihn endlich die Kräfte verließen, verwundete er sie mit einem Pfeile in den Fuß, daß sie nicht weiter konnte. Tann nahm er sie auf den Rücken und wollte sie nach Mykenä tragen. Aber Artemis und ihr Bruder Apollo traten ihm in den Weg, zornig die Zurückgabe des schönen Tieres fordernd. Herakles entschuldigte sich mit dem Befehle des Eurystheus und ging unangefochten feines Weges. Nun sollte er Meftymphalifchen Bögel verjagen. Diese Unholde hatten eherne Flügel, Krallen und Schnäbel, auch schossen sie mit ihren Federn wie mit Pfeilen. Sie umkreisten in großen Schwärmen einen See bei der Stadt Stymphalos in Arkadien, griffen Menschen und Tiere an und verbreiteten in einem weiten Umkreise Furcht und Schrecken. Als Herakles in Stymphalos ankam, waren die Vögel in dem Walde. Er jagte sie durch das Geräusch zweier eherner Klappern aus und erlegte ihrer viele mit seinen Pfeilen, die übrigen vertrieb er. Nachdem auch diese Arbeit vollendet war, wies ihn Eurystheus an, den Rinderstall des Augias zu reinigen. Augias, der König von Elis, war der Sohn des Sonnengottes und von diesem mit Herden reichlich ausgestattet. Die Zahl seiner Rinder war so groß, daß man sagte, es seien deren mehr, wie Wolken am Himmel. Die ganze Herde übernachtete aber in einem ein- Pfalz, Weltgeschichte. 2
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