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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 30

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — ihn in die Ferse. Es entstand eine eiternde Wunde, die nicht heilte und einen unausstehlichen Geruch verbreitete. Wohl ging er mit den übrigen wieder zu schiffe, aber die Griechen beschlossen, ihn auszusetzen. Odysseus übernahm das traurige Geschäft. Er trug ihn, während er schlief, in einen Kahn und brachte ihn uach der Insel Lemnos, wo er ihn,nur mit dem Nötigsten versehen, an das Land setzte. Dann lehrte er zu den Schiffen zurück und trieb die Genossen zu eiliger Weiterfahrt an. Ohne weiteren Unfall erreichten die Griechen die kleinasiatische Küste, hier stiegen sie Troja gegenüber ans Land. Dann zogen sie die Schiffe aus dem Meere aus das Trockene und ordneten sie nach den Völkerschaften in Reihen. Vor den Schiffen schlugen sie feste Zelte auf, schützten das Lager dnrch einen Erdwall und einen Graben und stellten so eine feste Ansiedelung her, die mit ihren Gassen und dem Marktplatze einer großen Stadt glich. Zwischen dem griechischen Schiffslager und Troja lag eine weite gras-ieiche Ebene, die von den Flüssen Sirnois und Skamander durchzogen wurde. Diese Ströme vereinigten sich unmittelbar vor dem Lager. Troja selbst war eine feste Stadt auf einer Anhöhe gelegen. Mit feinen Mauern, Türmeu und Zinnen gewährte es einen stattlichen Anblick. An eine planmäßige Belagerung dieser Festung konnten die Griechen gar nicht denken, da sie noch keine Belagerungsmaschinen hatten. Die Kriegführung beschränkte sich demnach aus die Verwüstung der Umgegend und auf Kämpfe vor der Festung. Die Kampfweise bestand darin, daß die gemeinen Krieger als Leichtbewaffnete zu Fuße stritten, die Fürsten aber vom Streitwagen aus, den ein Wagenlenker führte, ihre Lanzen auf den Gegner schleuderten. Die Waffen waren außer den Wurfspeeren oder Lanzen noch Schwerter und Bogen mit Pfeilen. Zuweilen schleuderte man auch Steine, die man vom Boden aufraffte. Der Angegriffene deckte sich mit einem Schilde, der wohl meist mit Leder überzogen und mit metallenen Buckeln verziert war. In Troja regierte der hochbetagte König Priamos. Seine Gemahlin war Hekabe. Unter seinen vielen Söhnen war Hektor der tapferste und gleichsam die Stütze des königlichen Hauses, unter seinen Töchtern zeichnete sich Kassandra durch die Gabe der Weissagung ans. Apollo hatte ihr dieselbe verliehen, leider aber später die Beschränkung hinzugefügt, daß ihr niemand glauben solle. So sah sie den Untergang der Ihrigen voraus und konnte doch nicht helfen, denn ihre Warnungen wurden nicht beachtet. c. Der Kampf um Troja. Nenn Jahre hatte der Krieg im troischen Lande bereits gewährt, und noch immer war von den Griechen nichts anderes erreicht worden, als daß sie das Land im weiten Umkreise berauben konnten. Besonders Achilles hatte weite Streifzüge durch Kleinasien unternommen, viele Städte zerstört und reiche Beute ins Lager gebracht. Auf einem dieser Züge hatte er die Stadt Thebe geplündert und die edle Chryf eis, die Tochter des Apollopriesters Chryfes gefangen genommen. Diese war als wertvolles Beutestück —- kunstfertige Frauen wurden hochgeschätzt —- dem Agamemnon zugefallen. Achilles selbst hatte eine andere Priesterstochter, die Briseis zugeteilt erhalten. Aber Apollo, der den Griechen wegen der Beraubung seines Priesters zürnte, schickte die Pest ins Lager und
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