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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 41

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 41 — Um sich zu erquicken, nahm er ein Bad, da warf ihm Klytämnestra ein Netz über den Kops und Ägisthos erschlug ihn. Auch Kassandra, die Agamemnon als Sklavin mit sich führte, wurde umgebracht. Der zwölfjährige Sohn Againernnons, Orestes, würde wahrscheinlich von dein hartherzigen Stiefvater ans dem Wege geräumt worden sein, wenn ihn nicht seine Schwester Elektra nach Phokis zu einem Oheim gebracht hätte. Als Orestes zum Jünglinge herangewachsen war, kehrte er heimlich, nur von Elektra erkannt,, ins Elternhaus zurück und rächte den Vater, indem er die Mutter samt ihrem Gemahl mit dem Schwerte tötete. Aber die Erinyen verfolgten den Muttermörder; rastlos trieben sie ihn von Ort zu Ort, sein Freund Pylädes begleitete ihn. In Delphi wurde ihm der Bescheid, daß er nur dann von den Erinyen befreit werden würde, wenn er aus Tauris die Schwester hole. Orestes begab sich nun mit dem Freunde nach Tauris. Dort bestand noch die barbarische Sitte, daß alle Fremden, die ohne Erlaubnis das Land betraten, der Artemis geopfert wurden. Dies sollte auch mit Orestes und Pylades geschehen. Die Priesterin aber, welche die Opfer zu weihen hatte, war Jphigenia. Als die beiden Griechen gefangen vor sie geführt wurden und ihr Heimatland Argolis nannten, forschte sie weiter. Was sie kaum zu ahnen wagte, ward zur Gewißheit, es erfolgte eine rührende Wiedererkennung der Geschwister. Nun dachte Jphigenia nur daran, wie sie den Bruder retten und mit ihm nach Mykenä zurückkehren könnte. Orestes hatte den Orakelspruch so verstanden, daß er das Bild der Artemis ans Tauris entführen sollte, jetzt erkannte er, daß er mit der eignen Schwester heimkehren werde. Doch suchte er auch dem Gotte die Schwester aus dem barbarischen Lande zu befreien. Der Plan war bald entworfen. Unter dem Borwande, daß sie das von Orestes berührte Artemisbild am Meere von der Befleckung reinigen und die Gefangenen mit sich nehmen müsse, begab sie sich mit dem Bruder und dessen Freunde an den Strand. Schnell bestiegen sie das verborgen gehaltene Schiff uitd entflohen, das Götterbild mit sich führend, nach der Heimat. Der Flnch, der so lange aus dem Hause des Tautalos geruht hatte, erlosch aber damit für immer. Hi. Das griechische Volk, seine Einrichtungen und Ge sehe. § l. Die Ureinwohner Griechenlands waren die Pelasger, ein thätiges, ans die Bewirtschaftung des Bodens bedachtes Volk. Nützliche Werke, wie Kanäle, zeigten von ihrer Rührigkeit. Das Orakel des Zeus zu Dodona ls. S. 5) in Epirus war eins ihrer berühmtesten Heiligtümer. Sie zerfielen in mehrere Volksstämme, von denen einer, die Hellenen*), nach und nach die Herrschaft erlangte. Vor ihnen mußten die übrigen Pelasger nach dem rauhen Gebirgs-lande Arkadien mitten im Peloponnes zurückweichen, wo sie als Hirten ein ärmliches Dasein führten, aber zugleich wegen ihrer wilden Tapferkeit gefürchtet *) Griechen wurden sie von den Westeuropäern genannt, weil diese am meisten mit den Bewohnern des westlichen Teiles von Nordgriechenland, Epirus, in Berührung famert, welche Graken hießen.
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