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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 42

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — waren. Die Hellenen selbst wieder zerfielen in vier Stämme (f. S. 14), die Dörer, Jönier, Äöler und Achäer. Von diesen wohnten die Dorer in Thessalien, die Äoler in Mittelgriechenland, die Ionier und Achäer im Peloponnes. Etwa 60 Jahre nach dem trojanischen Kriege, um 1124, brachen die Dorer (unter ihnen die Herakliden, d. i. Nachkommen des Herakles) nach Mittelgriechenland ans und eroberten es. Hier gründeten sie den Staat Doris am Parnassosgebirge. Vom Parnassosgebirge ans zogen sie über die Landenge von Korinth nach dem Peloponnes und eroberten auch diesen. Sie gründeten hier eine Anzahl dorischer Staaten, so Lakonien (mit Sparta), Messenien (mit Messene), Elis (mit Elis und Olympia), Korinth (mit Korinth) und Argolts (mit Argos). Die Achäer behaupteten sich in Ach (tja, und die Ionier wanderten nach Attika (mit der Stadt Athen) in Mittelgriechenland oder Hellas. Die übrigen Staaten Mittelgriechenlands blieben äolisch, der wichtigste nttter diesen war Böotien (mit Theben). Die dorische Wanderung, welche bis zum Jahre 1104 andauerte, hatte zur Folge, daß viele das Heimatland ganz verließen und sich auf den benachbarten Inseln und Küsten anbauten. Nicht nur die Kykladen, Euböa, Kreta (vorher von Phöniziern bewohnt), Ägina wurden von Griechen bevölkert, auch die Westküste Kleinasiens ward von ihnen in Besitz genommen. Hier entstanden die nachmals hochberühmten kleinasiatischen Kolonien, und zwar im nördlichen Teile die äolischen mit der Hauptstadt Mitylene auf der Insel Lesbos, in der Mitte die ionischen mit den wichtigen Städten Milet und Ephesos, sowie den Inseln Samos und Chios, im Süden die dorischen mit den Städten Hali-karnassos und Knidos und den Inseln Rhodos und Kos. Auch an der thrakischen Küste breiteten sie sich ans. Olynth, Potidäa, Stagira, Ab-bera (wegen der Einsalt seiner Bewohner wie Schilda berühmt), Byzanz waren griechische Städte. In Unteritalien entstanden so viele griechische Ansiedlungen, daß es geradezu Großgriechenland genannt wurde, ans Sizilien, auf Sardinien, in Südfrankreich, in Spanien und in Afrika gab es griechische Kolonien. Die Hellenen waren im hohen Grade kulturfähig, sie zeichneten sich bald vor allen anderen Völkern durch ihre geistige und körperliche Bildung aus. Dies wußten sie auch und nannten alle Ausländer Barbaren, ein Name, der ursprünglich „Fremde" bedeutet, bald aber den Nebenbegriff geistiger Roheit erhielt. Indes haben auch die Griechen ihre Kultur nicht aus sich selbst geschöpft, sondern vieles von Einwanderern gelernt, welche aus Kleinasien, Phönizieit und Ägypten mit großem Gefolge zu ihnen kamen. Aus Kleinasien z. B. stammte Pelops, von dem der Peloponnes den Namen erhielt, der Phönizier Kabntos grünbete die Burg von Theben (die Kabntea) und soll die Buchstabenschrift nach Griechenlanb gebracht haben. Überhaupt mögen die hanbels-lustigen Phönizier, welche überall an bett Küsten des Mittelmeere» einen regen Verkehr mit den (Singebornen unterhielten, mit den Waren zugleich vielerlei Kenntnisse, praktische Künste, wie Schreiben und Rechnen, ja selbst religiöse Anschauungen nach Griechenlanb übertragen haben. Aus Ägypten soll Ke-krops gekommen sein und Athen gegriinbet haben. Die Burg baselbst würde nach ihm Kekropia genannt. Alle biefe Einwanbernngen gehören der sagenhaften Zeit vor dem trojanischen Kriege an. Vom Peloponnes ans brangen die Dorer über den Isthmus von Korinth in Attika ein. Die Athener unter Führung ihres Königs Köbros leisteten
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