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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 50

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 50 — Als Solon seine Gesetze vollendet hatte, ließ er die Bürger schwören, dieselben 10 Jahre lang zu halten, darnach ging er ins Ausland. Auf seilten Reisen kam er auch zu dem Könige Krösos von Lydien, dem reichsten und mächtigsten Fürsten Kleinasiens. Dieser ließ ihm alle feine Schätze geigelt und sragte ihn dann, wett er sür den Glücklichsten halte. Solon nannte Tellos von Athen, denn dieser einfache Mann habe glücklich gelebt, habe seine Kinder zu braven Menschen erzogen und sei hochbetagt int Kampfe für das Vaterland gefallen. Krösos, etwas enttäuscht, denn er hatte erwartet, daß Solon ihn als den Glücklichsten preisen werde, fragte weiter, wer der Nächstglückliche sei. Solon antwortete: Kleobis und Bi ton. Diese hatten ihre Mutter, eilte Priesterin der Hera in Argos, zum Tempel gefahren, als das Gespann, weiße Stiere, nicht gleich zur Hand war. Die Mutter, von der treuen Anhänglichkeit ihrer Kinder gerührt, hatte darauf im Tempel die Göttin angefleht, ihren herrlichen Söhnen das beste Los zu gewähren, und Hera hatte die Jünglinge in einen tiefen Schlaf fallen lassen, aus dem sie nicht wieder erwachten. Etwas gereizt fragte Krösos weiter: Und wer dann? Solon aber schloß die Unterredung mit den Worten: Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen. Wegen dieses Ausspruches und vieler anderer ähnlicher wird Solon zu deu berühmten Weisen Griechenlands gezählt. Als er von seinen Reisen zurückkehrte, fand er den Staat in Verwirrung. Einer seiner Verwandten, der schöne und freigebige Pifistratos, strebte nach der Alleinherrschaft. Er wußte sich sogar eine Leibwache von 60 Mann zu verschaffen. Zwar wurde derselbe vertrieben, und Solon konnte hoffen, daß seine Verfassung uun siegen werde. Aber bald daraus starb er, und wenige Jahre später kehrte Pisistratos zurück. Obgleich dieser noch einmal vertrieben wurde, so riß er doch endlich die Gewalt (Tyrannis) an sich, die er dann auch bis zu seinem Tode behauptete. Pisistratos that viel für Athen. Er begann deu Bau eines großartigen Zeustempels, legte die Wasserleitung an, die jetzt noch besteht, und ließ die Gesänge Homers abschreiben. Aber seine Söhne Hipptas uitd Hipparch herrschten willkürlich. Als sie einst von einem jungen Athener, Harntödios, bei einem Gastmahle getadelt worden waren, schloffen sie dessen Schwester von dem Zuge der Frauen bei dem Feste der Pattathenäen aus. Diese Willkür führte zu einem Volksaufstande Hipparch wurde erschlagen, Hippias floh zu dem Perserköttige Darius. Die Athener stellten nun die Solonische Verfassung wieder her, und damit sich niemand jemals zum Tyrannen auswerfen könne, führten sie das Scherbengericht, den Ostrakismos, ein, durch welchen jeder verbannt wurde, der sich eine zu große Gewalt anmaßte. Scherbengericht wurde es genannt, weil die Bürger dabei den Namen des Verdächtigen auf ein thönernes Täfelchen (eine Scherbe) schrieben, welches sie daun in die Urne warfen. Von nun an war die Regierung Athens ganz eine demokratische, d.h. eine solche, au welcher das Volk (Demos) sich beteiligt, und stand in einem bestimmten Gegensatze zu der Spartas, die eine aristokratische, d. H. von den Vornehmen (Aristoi) ausgehende war. § 4. In diese Zeit der Entwicklung des griechischen Staatslebens fallen auch die Anfänge der lyrischen Dichtung. Vor allen gepriesen wurde die Dichterin
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