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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 51

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Sappho von Lesbos. Sie verfaßte Oden, in denen sie mit rührender Anmut die Empfindungen des Herzens zum Ausdruck brachte. Das Versmaß, tu welchem diese Öden gedichtet waren, nennt man heute noch das sapphrsche. Ein Zeitgenosse Solons mar der Fabeldichter Äsopov. ^ie ^»abel, halb Lehrgedicht, halb Erzählung, sollte in dem Thun und Treiben der Tiere (oder Pflanzen) die Gesinnungen und Handlungen der Menschen widerspiegeln. Äsopoz war ein Sklave aus Phrygien. Trotzdem daß er bucklig von Gestalt war, so wußte er sich doch durch Witz und beißenden Spott Respekt zu verschaffen. So erlangte er endlich die Freiheit und begab sich zum Köuig Krösos nach Sardes. Hier lebte er, gern gesehen, lange Zeit. Als ihn aber Krösos einmal nach Delphi sandte, wurde er der Gotteslästerung angeklagt und von einem Felsen gestürzt. Doch bereuten die Delphier bald diese Strenge und gewährten ihm ein anständiges Begräbnis. In Theben lebte der Odendichter Pindar. Er feierte besonders gern die Sieger in den nationalen Spielen und gab diesen Lobgedichten dadurch eine allgemeinere Bedeutung, daß er die Vaterstadt des Gefeierten zugleich verherrlichte. Seme Sprache ist würdevoll und bilderreich. Iv. Die Verserkriege. § 1. Das persische Und). Das größte Reich in Asien war das persische. Es ging aus dem medischen Reiche hervor, und Cyrus war der Begründer desselben. Die Geschichte der Gründung ist sagenhaft, wir finden sie bei Herodöt, dem ersten griechischen Geschichtschreiber. Dieser Erzählung nach regierte um das Jahr 600 v. Chr. in Medien König Astyages. Ihm träumte einst, seine Tochter Mandäne gösse Wasser aus einem Kruge und dieses breitete sich so sehr aus, daß es ganz Asien überschwemmte. Astyages befragte seine Priester, die Magier; von ihnen erhielt er die Antwort, daß der Sohn seiner Tochter ihn vom Throne stoßen und sich zum Könige von Medien machen werde. Er vermählte daher die Tochter mit einem Manne, der nicht königlicher Abkunft war, mit einem Perser Namens Kambyses. Als ihm darnach ein Enkel geboren wurde, träumte er wieder, daß Maudaue einen Weinstock zöge, der ganz Asien überschattete. Da erteilte er einem Vertrauten, Harpagos, den Befehl, den Knaben umzubringen. Har-pagos konnte sich nicht entschließen, das Kind zu töten, doch gab er es einem Hirten, damit dieser es aussetze. Der Hirt aber zog den Knaben aus wie sein eignes Kind und nannte ihn Cyrus (Kyros). Während Cyrus kräftig heranwuchs, fpielte er einst mit mehreren anderen Knaben und wurde von diesen zum Könige gewählt. Als solcher ließ er einen seiner kleinen Unterthanen, den Sohn eines vornehmen Meders, züchtigen. Dieser klagte es seinem Vater, und endlich erfuhr es auch Astyages. Er forderte den kühnen Knaben vor sich, wunderte sich nicht wenig über dessen sichere Haltung, fragte den Hirten aus und erfuhr alles. Wieder ließ er die Magier kommen, sie sollten ihm sagen, was nun zu thun sei. Die Weisen meinten, er könne sich beruhigen, denn 4*
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