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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 53

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — und Tigrislandes umfaßte und nach dem Sturze des assyrischen Reiches eine große Rolle im vorderen Asien spielte. Der erste berühmte König Babylons war Nabopolassar, der mit den Medern gemeinschaftlich im Jahre 606 Ninive, die uralte Hauptstadt des assyrischen Reiches, zerstört hatte. Ihm war Nebukaduezar gefolgt, unter welchem die Macht der Babylonier am höchsten stieg. Er eroberte Jerusalem und führte die Juden in die Gefangenschaft. Von ihm rührte auch eins der acht Weltwunder, die sogenannten hängenden Gärten her, mit Bäumen bepflanzte Terrassen, welche er seiner Gemahlin Semi-ramis, einer Fürstentochter ans Armenien, als Ersatz für ihre gebirgige Heimat anlegen ließ. Überhaupt schmückte er Babylon mit gewaltigen Gebäuden, wie z. B. dem großen Sonnentempel zu Ehren des Sonnengottes Bal, und machte die Stadt durch eine feste Mauer zu der stärksten Festung der Welt. Alle diese Bauten wurden von Backsteinen aufgeführt. Sein Nachfolger war Na-bonet, derselbe, den Cyrns stürzte. Die Bibel nennt ihn Belsazar und erzählt von ihm, er habe, des einigen Gottes spottend, um Mitternacht bei wildem Gelage die aus dem Tempel zu Jerusalem geraubten Gesäße bringen lassen und daraus getrunfen; vergebens habe ihn eine feurige Schrift an der Wand gewarnt, und noch in derselben Nacht fei er mit seinen Knechten erschlagen worden. Cyrns ließ nämlich, nachdem er lange die Festung vergeblich belagert hatte, den Euphrat durch einen Kanal ableiten; in dem wasserleeren Flußbette drangen seine Krieger in die Stadt. So wurde er Herr der Hauptstadt und des ganzen Reiches. Cyrus' letzter Krieg war der gegen die Massageten im Osten des Kaspischen Meeres. Es gelang ihm, den Sohn der Königin Tömyr is gefangen zu nehmen. Der heldenmütige Jüngling tötete sich selbst, weil er die Schmach der Gefangenschaft nicht überleben wollte. Die Königin, dadurch zur höchsten Wut gereizt, führte selbst das Heer ins Feld. Cyrus wurde geschlagen und fiel. Tomyris soll fein Haupt in einen Schlauch voll Menschenblut getaucht und ausgerufen haben: „Nun sättige dich an Blut, du Unersättlicher." Die Leiche des Cyrus wurde in Pasargadä unweit Persepolis begraben, die Inschrift auf dem Grabmale lautete: „Mensch, ich bin Cyrus, der den Persern die Herrschaft erworben und über Asien geboten hat. Mißgönne mir mein Grabmal nicht." Sein Sohn und Nachfolger Kambyses war ein grausamer Tyrann. Er unterwarf Ägypten. Das wnnderreiche Nilland, der Sitz uralter Kultur, zerfiel in Ober-, Mittel- und Unterägypten. Die Hauptstadt Oberägyptens war Theben. Noch jetzt erinnern die Ruinen bei den Dörfern Luxor und Karnak, die Sphinxstraße, die mit Hieroglyphen (heiliger Bilderschrift) bedeckten Obelisken, die Katakomben (Grabhallen) mit den Mumien an die einstige Bedeutung und Größe der Stadt. Die Hauptstadt Mittelägyptens, Memphis, war die Residenz der mächtigsten Könige. Unter diesen ragt Sesöstris, welcher ganz Ägypten beherrschte und als Eroberer gefürchtet war, in Geschichte und Sage weit hervor. In der Nähe befinden sich die Pyramiden, mächtige Bauten ans behauenen Quadern, welche als Königsgräber dienten. Die höchste ist 150 Meter hoch. Aber auch die stolze Dynastie der mittelägyptischen Könige verging. Nach ihrem Erlöschen führten 20 Fürsten gemeinschaftlich die Herrschaft über das Reich. Einer von ihnen, Psammetich, machte sich mit Hilse griechischer Miettruppen zum Alleinherrscher und schlug seinen Sitz in Unterägypten ans. Besonders dieser Teil des Landes wird durch die jährlich wieder-
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