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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 65

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 65 — übertragen würde, als ihm dies die Griechen nicht zugestanden, brach er stolz die Unterhandlung ab. Sparta erhielt den Oberbefehl, aber die Seele der patriotischen Erhebung war Themistokles. Zuerst wurden alle Streitigkeiten zwischen den einzelnen Staaten beigelegt, auch zwischen Athen und Ägina kam eine Versöhnung zu stände, dann wurde der Kriegsplan entworfen. Als die nächste Aufgabe erschien es allen, das Thal Tempe in Thessalien zu besetzen und dort die Perser zu erwarten. In die heilige Nähe des Olymp, an das äußerste Thor Griechenlands sollte der Entscheidungskampf verlegt werden. Mau hoffte zugleich die Thefsalier zu gewinnen, die freilich durch den Einfluß der dort herrschenden zahlreichen Geschlechter von der patriotischen Erhebung zurückgehalten wurden. Aber durch Böotien durfte man nicht marschieren, denn die Haltung Thebens war eine zu feindliche. Es blieb nichts übrig als die 10 000 Krieger, welche auf dem Jsthmos vereinigt waren, zu Schiffe nach Thessalien zu führen. Die athenische Flotte leistete dabei die besten Dienste. Aber kaum angekommen mußte das Heer der Hellenen auf den Rückzug denken. Das Thal von Tempe konnte von den Feinden leicht umgangen werden, auch waren von den theffalischen Aristokraten den Persern alle Pässe verraten worden. Die Griechen kehrten auf demselben Wege, den sie gekommen waren, nach dem Jsthmos zurück. Die Wirkung dieses Mißlingens war fast die einer Niederlage; viele der kleineren Staaten wurden mutlos, selbst die Lokrer am Par-naffosgebirge schickten Erde und Waffer an den Großkönig, der damals in Makedonien lagerte. Themistokles fühlte sich dadurch nur zu neuen Anstrengungen angespornt. Durch einen Freund in Delphi gelang es ihm, einen Orakelspruch zu erwirken, welcher günstig für Athen war. Er lautete: Wenn alles fällt, so sollen doch die hölzernen Mauern Athens nicht fallen. Themistokles wußte seine Mitbürger zu überzeugen, daß unter diesen hölzernen Mauern nur die Flotte verstanden werden könne. Er ermahnte sie, alle Maßregeln darnach zu treffen. Dann drang er daraus, daß das Landheer den Engpaß von Thermopylä besetze (480). Dieser Paß befindet sich zwischen den Ausläufern des Ötagebirges und dem Meere und ist an einer Stelle so eng, daß nur ein schmaler Fahrweg übrig bleibt. Heiße Quellen, welche am Fuße der Berge entspringen, haben ihm den Namen gegeben; Thermopylä heißt: „Warm-thor". Der Paß von Thermopylä bildet den Eingang zum mittleren Griechenland und konnte von den Persern nicht umgangen werden. Die Spartaner, welche die Oberleitung hatten, waren mit dem Plane einverstanden, aber die Ausführung beschränkte sich auf das Notwendigste. Die Hauptmacht blieb daheim, um die Lakouier selbst zu schützen, nur mit 300 Spartiaten zog König Leonidas aus. Zu ihm stießen aus den übrigen peloponnesischen Staaten etwa 3700 Mann, dazu kamen die Streiter aus Mittelgriechenland, darunter 700 Thespier und sogar 400 Thebaner, denen jedoch Leonidas wenig tränte; im ganzen betrug das Verteidigungsheer etwas über 7000 Mann. Bald nachdem diese Schar bei Thermopylä Aufstellung genommen hatte, rückten die Perser durch Thessalien heran, ^erxes wollte nicht glauben, daß eine so geringe Zahl von Kriegern vorhabe, ihm ernstlich Widerstand zu leisten. Er ließ die Griechen auffordern, die Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie", war die Antwort der Spartaner. Als denselben gesagt wurde, die Perser seien in solcher Zahl gekommen, daß ihre Pfeile die Sonne verdunkeln würden, Psalz, Weltgeschichte. 5
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