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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 134

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 134 — Numitor ließ die vermeintlichen Hirtensöhne zu sich kommen, ersah aber bald aus ihrer ganzen Haltung und aus ihren Reden, daß sie etwas besonderes wären. Faustulus wurde gerufen, und als dieser erzählte, wie und wo er die Knaben gefunden, blieb ihm kein Zweifel, daß er seine Enkel vor sich habe. Er behielt die Jünglinge bei sich, und sie leisteten ihm bald die besten Dienste, denn sie stießen den Großoheim vom Throne und führten den Großvater wieder in die Stadt ein. Numitor schenkte ihnen zum Danke einen Hügel im Gebiete von Albalonga, welcher der Palatinische genannt wurde, damit sie sich daselbst eine Stadt erbauten. Romulus und Remns zogen mit dem Pfluge eine Furche um den Hügel, diese sollte den Umkreis der neuen Stadt und die Mauerlinie bezeichnen. Wo sie ein Thor anbringen wollten, wurde der Pflug über die Stelle weggehoben. So entstand Rom (753 v. Chr.). Kaum war aber die Mauer gebaut, so brach auch schon der Streit zwischen den beiden Brüdern aus. Sie wollten wissen, wer zum König der neuen Stadt bestimmt sei. Deshalb begaben sie sich aus den höchsten Punkt des Hügels und warteten auf ein Zeichen der Götter. Zuerst flogen sechs Geier über Remus hinweg, und schon glaubte er zum König erkoren zu sein, da erschienen auf der Seite des Romulus zwölf Geier. Nuu beanspruchte dieser die Königswürde, es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, die damit endete, daß Romulus den Remus erschlug. Nach einer anderen Sage sprang Remus über die Mauer und spottete darüber, daß sie so niedrig sei. Romulus rächte den Frevel mit Brudermord, indem er ausrief: „So ergehe es jedem, der diese Mauer übersteigt." Die Sage von der Erbauung Roms deutet nur ganz allgemein die Art und Weise an, wie im Altertume Städte gegründet wurden. Weder das Jahr, noch die Namen der Gründer sind historisch beglaubigt. Wahrscheinlich war Rom ursprünglich eine latinische Handelskolonie, die am Tiber da, wo er noch für Schiffe zugänglich ist, und zwar an der Grenze des latinischen Landes, angelegt wurde. Ii. Die Könige. «Ski Wie die Gründung Roms, so ist auch die Geschichte der Könige durch und durch sagenhaft. Die geschichtlichen Thatsachen sind nach und nach von erdichteten Erzählungen fast ganz beiseite gedrängt worden und lassen sich kaum noch in undeutlichen Umrissen erkennen. Es werden sieben Könige genannt. Der erste ist Romulus. Um die neue Stadt schneller zu bevölkern, machte er sie zu einer Freistätte für heimatlose Leute, d. h. wohl nicht sür Räuber, Mörder und andere Verbrecher, sondern sür solche, die wegen Fehden oder Parteistreitigkeiten die Heimat hatten verlassen müssen. Es waren dies aber nur Mäuuer, die keine Frauen hatten. Da luden sie ihre Nachbarn, die Sabiner, mit ihren Töchtern zu einem Feste ein, wobei Kampfspiele stattfanden. Auf ein gegebenes Zeichen stürzten die römischen Jünglinge auf die Zuschauer zu, ergriffen die fabinifchen Jungfrauen und enteilten mit ihnen in ihre Häuser. Die Väter gingen heim und rüsteten sich zum Kriege gegen die Räuber. Sie drangen siegreich bis in die nächste Umgebung Roms vor, setzten sich auf dem quirinalifchen Hügel fest und
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