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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 216

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 216 — 133 ergab sich dieselbe. Viele der tapferen Bewohner hatten sich schon vorher freiwillig den Tod gegeben, die übrigen, eine finsterblickende, verwilderte Menge, wurden teils als Sklaven verkauft, teils für den Triumphzug des Siegers aufgespart. Mit dem Falle Numantias hörte der Widerstand der spanischen Volker auf, Rom beherrschte nun auch die iberische Halbinsel. Vi. Die Bürgerkriege. 1. Die Gracchen. Die Eroberungen aus den beiden benachbarten Halbinseln und in Afrika bezeichnen den Höhepunkt in der Entwicklung der Stadtrepublik Rom. Thatsächlich hatte Rom ausgehört, eiue Stadtrepublik zu sein, aber daß es die alten Formen festhielt und sich nicht zum Staate fortzubilden vermochte, das war die kranke Stelle feines innersten Lebens, die Stelle, an der seine Entwicklungsfähigkeit Halt machte. Von nun an geht das Römertum rückwärts. Zunächst waren es die Ämter, welche der Republik zum Schaden gereichten. Die Inhaber derselben bildeten eine bevorzugte Klasse von Bürgern, die sich durch Macht und Reichtum auszeichneten, und in deren Familien allmählich die Ämter selbst gleichsam erblich wnrden. Der Vereinigungspunkt dieser einflußreichen und politisch hervorragenden Männer war der Senat. Je weiter sich die Macht Roms erstreckte, desto mächtiger wurde der Senat. Die Senatoren allein hatten die nötige Einsicht in die Verhältnisse Griechenlands, Asiens, Afrikas und Spaniens, sie allein konnten entscheiden, was zu thun nötig sei, sie alletu konnten die oft sehr schwierigen Verhandlungen mit dem fernen Auslande leiten, sie allein waren im stände, über die fremden Könige zu Gericht zu sitzen. Das Volk konnte nur zusehen, abwarten, bewundern. Was der Senat oder ein unternehmender Feldherr vorschlug, mußte es bestätigen. Daher wnrde allmählich die Volksversammlung (die Centuriatversammlung) ein blindes Werkzeug in der Hand des Senates. Ja, wenn sie nur immer in den Händen des Senats gewesen wäre! Aber nur zu leicht wurde sie ein zweischneidiges Schwert in der Hand ehrgeiziger Männer, die nur sich, nicht die Republik im Auge hatten. Der Amtsadel, die Nobiles (Edlen) oder Optimalen, häufte in den langen Kriegen mit den reichen aber sittlich verkommenen Völkern im Osten eine ungeheure Fülle von Reichtum, Macht und Ehre in den wenigen Familien an, die zu ihm gehörten. Die Scipionen, Ämilier, Flamiuier, Claudier re. beherrschten den Senat, das Volk und infolgedeffen die Welt. Sie teilten sich in die Ämter und in die Provinzen, nur selten gelangte ein anderer, ein liomo novus (ein Unbekannter), wie Cato, Mummius, dazu, gewählt zu werden. Es gab eine Reihenfolge der Ämter, die nur ausnahmsweife durchbrochen wurde. Mit dem einunddreißigsten Jahre konnte man Quästor werden. Schon als solcher hatte man Gelegenheit sich zu bereichern. Denn der Quästor folgte dem Prätor in die Provinz und ordnete mit diesem die Rechts- und Steuerverhältnisse der unterworfenen Länder. War der Optimat 37 Jahre alt, so wurde er Ädil. Jetzt mußte er reich sein, wenn er gefallen wollte, denn den Ädilen lag neben der Aufsicht über die öffentlichen Bauten die Leitung der Festspiele ob, deren es das Jahr über sehr viele gab,
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