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1. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 290

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
290 Nach kurzer Regierung des greisen Nerva bestieg dessen Mitregent Traian (ein Spanier, also der erste provinziale) den Thron der Cäsaren. Er regierte ?0rt r9?~J07' ?^jan war nicht ein gelehrter, aber ein sehr verständiger spürst der )tch redlich bestrebte, Gesetz und Ordnung aufrecht zu erhalten. Rom verdankte ihm eine Menge großer Bauten, unter anderem ein neues Forum das Formn Trajani, zu dessen Herstellung ein ziemlich bedeutender Mgel weaaeränmt iverdeix mußte?) Dieses Forum sollte zugleich ein Siegesdenkmal sein, denn ^rajan liebte dcu Krieg, er hatte die unteren Donaugegeudeu erobert (Walachei und Siebenbürgen) und daselbst die Provinz Daeien eingerichtet. Wie sehr sich auch dort römische Sprache und Kultur einbürgerte, davon zeugt noch heute das Walachische, welches durchaus zu den romanischen Sprachen gehört Rur Erleichterung des Verkehrs ließ Trajan eine Straße anlegen, die vom Schwanen Meere bis zur Westküste Galliens führte. Und nicht bloß praktische Werke schuf er, auch das geistige Leben war ein Gegenstand seiner Sorge. So hat er das erste Waisenhaus gegründet und in Rom eine große Bibliothek angelegt. In fernen letzten Jahren unternahm er noch zwei Züge gegen die Parther- der erste hatte wenigstens soviel Ersolg, daß Armenien zu einer römischen Provinz gemacht werden konnte, bei dem zweiten eroberte er Assyrien, erkrankte aber und starb auf dem Heimwege. Hadrian (117 138) war ebenfalls ein Spanier und dem Trajan ver- wandt. ^Lie syrischen Truppen hatten ihn zum Imperator erhoben, und der -scncit konnte nichts dagegen thun. Alle Regierungshandlungen Hadrians zeugen von Weisheit und Mäßigung, äo gab er die unhaltbaren und kostspieligen Eroberungen im Osten wieder auf und bestimmte den Euphrat als die Grenze des Reichs. In Britannien zog er die Truppen aus Südfchottland zurück, befestigte aber das römische Gebiet durch einen Grenzwall in Nordengland. Tie südwestliche Ecke von Germanien, welches die Römer im Lause der Zeit tributpflichtig (zum Zehntenlande) gemacht hatten, grenzte er durch einen Wall vom Tauuusgebirge bis Regeusburg ab. Die Trümmer desselben sind noch jetzt unter dem Namen der Tenselsmauer bekannt. In diesem Zehnten-laute haben die Römer jedoch nie vollständig Fuß gefaßt. Wohl legten sie Straßen an, aber es entstanden keine Städte. Ans den Trümmern von Jerusalem gründete er die Kolonie Älia Eapitolina.**) Dies regte aber die Juden so auf, daß sie sich in Palästina um den „Messias" Barcochba sammelten und den Krieg begannen. Nach dreijährigem schweren Kampfe wurden sie überwunden. Unter den inneren Einrichtungen, die er traf, sind zwei besonders hervorzuheben. Er umgab sich mit einem Staatsrate, in den er die gelehrtesten Juristen berief, und erließ Gesetze zu Gunsten der Sklaven. In den letzteren forderte er z. B. Beschränkung der Todesstrafe ohne Richterspruch und Aufhebung der Sklavenzwinger. Sein weises staatsmännisches Schaffen wurde freilich durch große Schwächen vielfach verdunkelt. Unter diesen Schwächen war die Eitelkeit nicht die kleinste. So erbaute er sich ein kolossales Grabmal, das in späteren Zeiten unter dem Namen Engelsburg in eine Festung verwandelt wurde. *) Die einstige Höhe des Hügels giebt die Trajanssäule an, fast 40 Meter. ) Nach einem Tempel des capitolinischen Jupiters, den er daselbst erbaute.
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