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1. Teil 2 - S. 77

1882 - Leipzig : Brandstetter
Das Leben in einem deutschen Cistercienser-Kloster. 77 welcher von den Brüdern die Küche zu besorgen und die Gäste zu bedienen hatte, sowie welcher beim Abendmahl Verrichtungen oder in der Kirche die Lektion zu lesen hatte. Ebenso läßt er die zum gemeinsamen Gebrauche bestimmten Bücher schreiben. Unter seiner Aufsicht steht die Bibliothek (armarium), und er sorgt dafür, daß die Bücherkammer während der Zeit der Arbeit und des Schlafens verschlossen ist. In seiner Verwahrung ist der Klosterkalender. Am Osterabend schreibt er das Jahr, die Epakten und die Jndiktion ein, verzeichnet die Toten hinein und schreibt die Briefe, worin man das Ableben eines Bruders au die anderen Ordensklöster berichtet. Der Siechenmeister (infirmariiis) hatte die Aufsicht über das Krankenhaus. Er hielt dort mit den kranken Brüdern die gottesdienstlichen Zeiten, hatte aber sonst wenig oder nichts mit ihnen zu sprechen. Er pflegte die Kranken, reichte ihnen das Essen (und hier durste auch Fleisch gegeben werden), heizte im Winter das Krankenzimmer, wusch den Kranken Sonnabends die Füße und machte ihnen die Kleider zurecht, wenn sie wieder in den Chor gehen konnten. Wenn ein Kranker stirbt, so legt er ihn auf das Grabtuch zur Erde, schlägt auf die Tafel zum Zeichen, daß einer gestorben ist, wäscht den Leichnam, besorgt die Bahre und was sonst zum Begräbnis nötig ist. Der Kellner war der Ökonomieverwalter des Klosters und hatte mehrere Gehilfen zur Besorgung seines umfangreichen Amtes; zunächst einen Unterkellner, einen Mönch, der ihn vertrat, und mehrere Laienbrüder. Der Kellner (cellerarius) allein durfte mit allen Leuten im Kloster ungehindert sprechen, sein Amt erforderte dies. Unter feiner unmittelbaren Aufsicht standen die Ackerhöfe des Klosters; in seine Hand flössen die Erträge, und ihm lag die Sorge für den Unterhalt des Konvents ob. Er schaffte die nötigen Vorräte in die Küche, übernahm die Küchengeräte an jedem Sonnabend von denen, welche die Woche gehabt hatten, und händigte sie denen ein, die neu eintraten. Er sorgt auch für den Unterhalt der Gäste. Dem Abte legt er einmal im Monat oder, wenn der Abt es wünfcht, öfter Rechnung über Einnahme und Ausgabe ab. In seiner Gegenwart thun die Verwalter der Ackerhöfe und die Werkmeister dem Abte Rechenschaft. Der Bruder Kellner war nächst dem Abte und dem Prior die bedeutendste Person im Kloster. Kein umsangreicheres Kaufgeschäft wurde ohne ihn abgeschlossen. Als die Klöster größer wurden, gab es neben dem Kellermeister noch einen Börsenmeister (bursarius), der das erwirtschaftete Klostervermögen an geprägtem und uugeprägtem Silber zu verwahren hatte. Um die Gefahren einer felbstischen Verwendung zu vermeiden, durfte er kein Verwandter des Abts fein. Der Remter-Verwahrer hatte den Speisesaal, das Refektorium oder den Remter, zu besorgen. Er hatte bei Tische Brot, Bier und Wein zurecht-
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