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1. Teil 2 - S. 176

1882 - Leipzig : Brandstetter
176 Fürstenleben im 1v. Jahrhundert. richtige Besoldung, Kleidung und Deputat haben. Und damit es auf den Umtern richtig zugehe, verordnete er Visitatoren, die das Vieh nachzählen das Korn messen und sehen mußten, wie man Haus gehalten, und geschah solches auch unversehens. * ’ ’ Um die Wissenschaften machte sich Julius verdient durch Grünbuna der Universität Helmstädt. Daß er an die Alchemie glaubte, mußte er zu jemern Schaden büßen. Sein ältester Biograph, Algermann, erzählt davon: Ein verlaufener Pfaffe aus dem Lande Meißen kam zu ihm und gab an daß er den Stein der Weifen bereiten könne, durch den alles Ungesunde aus dem Jjcenjchen weggenommen und er dermaßen restituiert werde, daß ein Alter einem Jünglinge von 18 bis 20 Jahren gleiche. Derselbe zog auch andere Landstreicher nach sich, daß ihrer eine ganze Rotte zusammen waren. Die hatten ihre Wohnung auf der Apotheken vor dem Schloß wurden fürstlich gespeist und traktieret und hatten den guten Fürsten dermaßen bezaubert und eingenommen, daß sie alles, was sie nur begehrten erlangen konnten. Auch brachten sie zuwege, daß Seiner Fürstlichen Gnaden Herz und Gemüt deroselben Gemahlin, der guten, frommen Fürstin welche ihre Schelmen- und Bubenstücke vermerkte und ihnen nicht gut war,' eine Zeitlang gar abgewendet worden. Das Ende war, daß sie alle in der Fastenzeit des Wahres 1575 justifiziert und teils gevierteilt, teils verbrannt und mit dem Schwerte gerichtet wurden. .. Aus der Ocker richtete der Herzog die Holzstöße ein und beförderte ute Außlamahrt. Aus dem in den Bergwerken gewonnenen Metall ließ er gern neue Feuerwaffen gießen, und um neue Modelle zu gewinnen ließ er fremde Zeughäuser bereisen. Selbst eine Feldschlange, die von hinten zu laden war, ließ er bereits herstellen. Er baute auch, wie Algermann erzählt, ein Commis-Gebäude, da ein jeder fürstlicher Diener und Handwerker Wein, Bier und andere Notdurft zu Kindtaufen, Gastereien und sonsten gegen Abkürzung der • Besoldung und verdienten Lohns auf ein Kerbholz bekommen konnte. Wenn nun das Quartal ober auch wohl drei Wochen alv eine Lohnzeit verstoffen, so ward mit einem jeden Abrechnung gehalten und was nicht verzehrt war, bar bezahlt. Jeder fürstliche Diener sollte auch zur Unterhaltung der Armen und Waisen von jedem Thaler seiner jährlichen Besoldung einen Dreier abgeben und damit gedachte der Herzog eine Pensionsfasse für feine Diener zu stiften; aber an den kargen Fitzen, die den Dreier nicht entbehren wollten, und an anderen, die feine Kinder hatten, zerschlug sich zu des Herzogs Verdruß solch löblich Werk. Er trug sich auch mit dem Plane, in einem großen Landesbrauhaus nicht nur eben so gutes Bier als in Braunschweig den Unterthanen zu beschaffen, sondern er wollte letztere auch dazu vermögen, daß sie dort alljährlich von jedem abgeernteten Morgen Landes einen ober einen halben Himten Getreide niederlegten als Vorrat für die Saatzeit ober bei Teuerung und Hagelschäben. Auch sollte bort ein jeber von feinem eigenen Material sein
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