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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 87

1912 - Breslau : Hirt
Heinrich V. 87 Fürsten, an ihrer Spitze Herzog Lder von Sachsen, das Haupt der Laienopposition, mit dem Kaiser den Reichsfrieden zu Wrzburg (1121) und vermittelten sodann zwischen ihm und dem Papste das W o r m s e r Wormser Konkordat (1122). Der Bischof sollte von jetzt ab in Gegenwart des Knigs oder seines Bevollmchtigten nach den kanonischen Regeln gewhlt werden; dann1 empfing er vom Könige das Zepter als Symbol seiner weltlichen Macht und wurde darauf durch die Verleihung von Ring und Stab, womglich vom Papste selbst in Rom, investiert und konsekriert. Drei Jahre spter starb Heinrich V. kinder- und freundlos, der letzte der frnkischen Könige; auch er wurde, wie seine drei Vorgnger, im Dom zu Speyer beigesetzt2. Den frnkischen Kaisern, namentlich Heinrich Iv. und V., ist eine be- Rckblick, sonders schwierige Aufgabe gestellt gewesen. Da etwa gleichzeitig mit den kluniazensischen Bestrebungen die deutschen Fürsten strkeren Anteil an der Reichsregierung forderten, der Stamm der Sachsen der Ausdehnung der kniglichen Gewalt in seinem Gebiete hartnckigen Widerstand entgegensetzte und endlich der gleichzeitig ausbrechende Streit zwischen Papst und Kaiser die deutschen Bischfe in einen ernsten Widerstreit ihrer Pflichten brachte, der mit der Treue gegen den König auch das ganze Ottonische System erschtterte, so hatte das Knigtum damals gleichzeitig mit dem Widerstande der Groen, den Sonderbestrebungen der Sachsen und der Hierarchie zu kmpfen. Aus diesen Kmpfen, die den Bestand des Knigtums bedrohten, retteten Heinrich Iv. und V. ihm wenigstens einige Rechte, ohne freilich auf die Dauer ein Erstarken der Hierarchie und der Sondergewalten ver-hindern zu knnen. In seiner sozialen Entwicklung verdankt das deutsche Volk dem srn- Entwicklung tischen Herrscherhause eine wesentliche Hebung der unteren Stnde. Den kleinen Vasallen wurde die Erblichkeit ihrer Lehen gewhrt; die Ministerialen erlangten wichtige Stellungen am kniglichen und an den frstlichen Hfen; die Brger der Städte griffen in die groen politischen Kmpfe ein. Im Interesse der Brger und Bauern versuchten die frnkischen Könige das Fehdeunwesen durch Landfriedensgesetze einzuschrnken. Der Schwerpunkt der europischen Geschichte verschob sich damals zu-nchst von Westeuropa nach der Mitte, dem eigentlichen Germanien; mit dem wachsenden bergewicht der Ppste aber glitt er wieder nach Sden, und Rom wurde wieder, wenigstens zur Zeit der groen Vertreter der Hierarchie, die Hauptstadt des Abendlandes. 1 In Italien und Burgund sollte umgekehrt die Investitur durch den Papst der Belehnuug durch den König vorangehen. 2 Auer den vier Kaisern aus dem Frnkischen Hause ruhen daselbst die Gebeine Philipps von Schwaben, Rudolfs von Habsburg, Adolfs von Nassau und Albrechts I.
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