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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 168

1912 - Breslau : Hirt
168 Das Reich von 1440 bis 1517. 94. Whrend sich jedoch in Italien das Interesse der Gesellschaft knstlerischen und wissenschaftlichen Fragen in einem Grade zuwandte, wie er nie wieder erreicht worden ist, wurde in Deutschland die humanistische Bewegung nur im Westen, besonders im Sdwesten wirklich heimisch. Erasmus. Desiderius Erasmus aus Rotterdam (14661536) wurde ihr gefeiertstes Haupt; er war der berhmteste Gelehrte in Europa. Johann Reuchlin. Reuchlin aus Pforzheim (14551522) wandte sich den hebrischen Studien zu und wurde deshalb von den Dominikanern in Kln heftig angefeindet. In ihren Streit griffen die jngeren Humanisten mit der Satire der Epi-stolae obscurorum virorum ein, die das Treiben des damaligen Klerus geieln. Melanchthon. Sein Neffe war Philipp Melanchthon aus Bretten in der Pfalz (14971560), ein Phnomen an wissenschaftlicher Begabung, der an Luthers Seite eine groe reformatorische Ttigkeit entfaltete, aber wegen seines Ein-flnsses auf die klassische Bildung jenes Zeitalters auch allgemein als Prae-ceptor Germaniae galt. Der deutsche Humanismus ist im Gegensatz zum italienischen weniger knstlerischer als gelehrter Natur. Einen mehr volkstm-e Hutten, lichen Zug trugen erst die spteren Werke Ulrichs von Hutten (1488 1523), des leidenschaftlichen Publizisten, als er gegen Papst und Geistlichkeit zu Felde zog und das deutsche Volk nicht mehr wie anfangs in klassischem Latein, sondern nach Luthers Vorbild in seiner eignen Sprache fortri. Dem erhhten Bildungsbedrfnis des Volkes entsprach die Grndung Schulen und zahlreicher Schulen; die Pflege der Wissenschaften ging endgltig von der tten.' Kirche an die Universitten der, unter denen neben den lteren in Heidel-berg und Wien bald auch die neugegrndeten in Freiburg, Tbingen, Witten-berg (1502) und Frankfurt a. O. einen ehrenvollen Platz einnahmen. Die Ritter. Neben dem Brger trat der Ritter auf seiner einsamen Burg noch mehr als bisher in den Hintergrund. An Wohlstand und Bildung konnte er es jenem nicht mehr gleichtun; mancher sank zum Wegelagerer (Steg-reisritter") herab. Whrend zur Zeit der Hohenstaufen der Ritterstand das grte Ansehen im Reiche genossen hatte, war er jetzt auf den Reichstagen nicht einmal vertreten. Auch im Felde wurde er immer entbehrlicher, seit-dem Maximilian die Landsknechte ausgebildet hatte. Gegen sie, die, mit der langen Lanze bewaffnet und nach Fhnlein geordnet, im Gleichschritt an-griffen, konnten die schwergepanzerten Ritter nichts ausrichten, zumal wenn zwischen den Heerhaufen Schtzen standen, die teils noch mit der Armbrust, teils auch schon mit Feuerbchsen bewaffnet waren. Unter den Kugeln der Kanonen sanken die Mauern der Burgen in Trmmer. Aus den niederen Kreisen des Volkes ergnzten sich die Lands-knechtsheere. Hier herrschte, auf dem Lande wie in den Stdten, groe Die Bauern. Unzufriedenheit; bei den Bauern, weil sie vielfach von ihren Herren mit neuen Abgaben oder Fronden bedrckt wurden, bei dem Stadtvolk, weil es den weiten Abstand der eignen Lebenshaltung von der der reichen Brger tief empfand. Wiederholt suchten gefhrliche Bauernaufstnde den Sdwesten uusers Vaterlandes heim.
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